Berlin und Paris planen UNO-Blauhelme Einsatz im Irak

publiziert: Sonntag, 9. Feb 2003 / 09:57 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 9. Feb 2003 / 10:27 Uhr

Bagdad - Die beiden UNO-Chef-Waffeninspektoren haben nach offiziellen Angaben in Bagdad ihre Gespräche mit der irakischen Führung über die Abrüstung des Landes fortgesetzt. Derweil wurde bekannt, dass Deutschland und Frankreich einen UNO-Blauhelm-Einsatz als Alternative zur Lösung der Irak-Frage vorbereiten.

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Hans Blix und Mohamad El Baradei trafen erneut mit einer irakischen Delegation unter Leitung von Präsidentenberater Amer el Saadi zusammen. Sie hatten sich am Vortag nach ersten Gesprächen mit den irakischen Regierungsvertretern positiv geäussert.

Es waren nützliche Gespräche, sagte Blix nach dem viereinhalbstündigen Treffen. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), El Baradei sagte, Irak habe einige der ausstehenden Fragen erläutert. Wir haben die Überwachungsflüge, die Befragung irakischer Wissenschaftler und offene Fragen über chemische und biologische Waffen sowie Raketen erörtert.

Ein Plan Deutschlands und Frankreichs zur vollständigen Entwaffnung Iraks hat derweil zu neuen Belastungen zwischen Berlin und Washington geführt. US-Verteidigungsminister Rumsfeld beklagte am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz, dass er erst aus der Presse von dem deutsch-französischen Plan gehört habe.

Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtet in seiner neuen Ausgabe über einen geheimen Abrüstungsplan Deutschlands und Frankreichs. Demnach sollen UNO-Blauhelme jahrelang faktisch die Kontrolle Iraks übernehmen und die Abrüstung garantieren.

Nach Spiegelangaben versuchen Deutschland und Frankreich nun in allerletzter Minute, den Frieden am Golf doch noch zu erhalten. Das Geheimprojekt "Mirage" sieht vor, dass Tausende vom bewaffneten Blauhelm-Soldaten der Vereinten Nationen in den Irak einmarschieren, um die Arbeit der Inspektoren zu ermöglichen. Unter ihrem Schutz könnten die Inspektoren zu einer gewaltigen "Hausdurchsuchung" des gesamten Landes ansetzen.

"Einfach nur Nein sagen reicht jetzt nicht mehr aus", wird Schröder zitiert. Es müssen Alternative angeboten werden. Die 200.000 US-Soldaten, die rund um den Irak stationiert sind, sollen zwar als Drohkulisse in Stellung bleiben, um die friedliche Invasion abzusichern, doch eingreifen sollen sie nicht.

sda, Der Spiegel

(bsk/news.ch)

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