Er rechne mit einer Streichung von rund 20 Prozent der heutigen
Stellen in der Hauptverwaltung und von etwa 13 Prozent in den
Bezirksverwaltungen. Dies sagte Gysi am Sonntag vor rund 200
Interessierten im Zürcher Volkshaus. Der Abbau soll etappenweise
und möglichst ohne Entlassungen vor sich gehen.
Die Finanzlage Berlins ist beklagenswert: Der Schuldenberg beläuft
sich auf über 80 Milliarden Mark - täglich fallen gut zehn
Millionen Mark Zinsen an.
In seiner selbstironischen Art merkte Gysi denn auch an, dass seine
Wahl direkt mit dieser Situation zusammenhänge: «Nur wenn gar
nichts mehr da ist, wird die Linke gewählt. Die Leute hoffen dann,
dass es beim Sparen ein wenig gerecht zugeht.»
Er werde sich gewiss nicht beliebt machen, ist sich Gysi bewusst.
Den Gewerkschaften habe man ein Verhandlungsangebot für
gegenseitiges Entgegenkommen unterbreitet, das vorübergehend rund
500 Millionen Euro jährlich spart.
Laut Gysi soll sich seine Partei, die Partei des Demokratischen
Sozialismus (PDS), im Herbst als Oppositionspartei an den
Bundestagswahlen beteiligen. Man wolle damit dem «neoliberalen
Zeitgeist» etwas entgegensetzen. Eine etablierte Kraft links der
Sozialdemokratie sei allerdings für Deutschland etwas völlig Neues.
(kil/sda)