Bern und Baku wollen Beziehungen vertiefen

publiziert: Montag, 12. Mai 2008 / 17:49 Uhr / aktualisiert: Montag, 12. Mai 2008 / 18:23 Uhr

Bakou - Die Schweiz und Aserbaidschan wollen ihre Beziehungen vertiefen. Dies gaben Bundespräsident Pascal Couchepin und der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliev am Montag in Baku vor den Medien bekannt.

Bundespräsident Couchepin möchte auch neue Verhandlungen im Energiesektor führen.
Bundespräsident Couchepin möchte auch neue Verhandlungen im Energiesektor führen.
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Die neue Schweizer Botschaft, die am Abend von Couchepin eingeweiht werden sollte, erlaube es, ein «neues Kapitel in den Beziehungen zwischen Bern und Baku» zu eröffnen, sagte Aliev nach dem Treffen mit Couchepin. Es bestünden auch neue Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit im Energiesektor - Verhandlungen seien im Gang.

Der Bundespräsident erwähnte seinerseits, die «grossen Projekte» von Schweizer Unternehmen in Aserbaidschan, die von der aserbaidschanischen Regierung unterstützt würden.

Schweizer Gasdiplomatie

Couchepin wurde unter anderem begleitet von Vertretern der Elektrizitätsgesellschaft Laufenburg (EGL). Die Axpo-Tochter hatte Mitte März den umstrittenen Gasvertrag mit dem Iran abgeschlossen.

Die EGL will ab 2011 Gas aus Aserbaidschan über die geplante Trans Adriatic Pipeline (TAP) nach Italien fliessen lassen. Diese wird von der EGL gemeinsam mit der norwegischen StatoilHydro gebaut und gilt als Alternative zu den russischen Leitungen.

Die Unternehmensleitung der EGL zeigte sich zufrieden, dass sie ihr Projekt Präsident Aliev unterbreiten konnte. Aliev habe positiv reagiert, sagte EGL-Geschätsleitungsmitglied Joachim Conrad.

Die TAP, die Griechenland mit Italien verbinden soll, steht zudem in Konkurrenz mit dem europäischen Projekt Nabucco, dessen Leitungen vom Kaspischen Meer über die Türkei, Bulgarien, Rumänien und Ungarn nach Österreich verlaufen sollen.

Holcim erhält Zusage von Aliev

Präsident Aliev gab ausserdem dem Schweizer Zementkonzern Holcim ein prinzipielle Zusage. Holcim will 500 Millionen Dollar in seine Fabrik in Aserbaidschan investieren, um die Produktion um 50 Prozent auf 4000 Tonnen pro Tag zu erhöhen.

Holcim kontrolliert rund die Hälfte des Marktes in Aserbaidschan, wo derzeit ein Baubomm herrscht. Seit der Zementkonzern 1999 die Mehrheit der früheren staatlichen Zementfabrik Garadagh übernommen hatte, versechsfachte sich die Produktion.

Die neue Schweizer Botschaft in Baku wird von Botschafter Alain Guidetti geleitet und ist auch zuständig für Turkmenistan. Die Schweiz folgt mit der Eröffnung der EU, die kürzlich in Aserbaidschan ebenfalls eine Vertretung einweihte.

Gemeinsame Interessen

Die Beziehungen zwischen Bern und Baku sind auch begünstigt durch die Präsenz Aserbaidschans in der Stimmgruppe der Schweiz im Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank.

Bundespräsident Couchepin traf während seiner dreitägigen Reise auch mit Ministerpräsident Artur Rasizadeh, sowie dem Wirtschaftsminister und dem Parlamentspräsidenten Aserbaidschans zusammen. Am Samstag besuchte er die Öl- und Gasförderanlage Sangaschal am Kaspischen Meer, die zu den grössten Anlagen der Welt zählt.

Präsident Alijew ist seit 2003 im Amt. Er war damals nach dem Tod seines Vaters Haider zu dessen Nachfolger gewählt worden. Internationale Wahlbeobachter kritisierten die Wahl als nicht frei und fair. Im Oktober steht Alijew erneut zur Wahl.

(Christian Rovere/sda)

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