Berufung gegen Sterbehilfe-Erlaubnis für Koma-Patientin

publiziert: Donnerstag, 31. Jul 2008 / 22:13 Uhr

Rom/Mailand - Das Schicksal der seit mehr als 16 Jahren im Koma liegenden Italienerin Eluano Englaro ist weiterhin auch juristisch in der Schwebe.

Der Vater der Koma-Patientin hatte vergeblich um die Erlaubnis gekämpft, die künstliche Ernährung seiner Tochter einzustellen.
Der Vater der Koma-Patientin hatte vergeblich um die Erlaubnis gekämpft, die künstliche Ernährung seiner Tochter einzustellen.
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Der Mailänder Generalstaatsanwalt Gianfranco Montera kündigte am Donnerstag an, gegen die vor drei Wochen von einem Berufungsgericht genehmigten Sterbehilfemassnahmen für die heute 34-Jährige vor das Kassationsgericht zu ziehen.

Das Berufungsgericht habe nicht mit «ausreichender Objektivität» über den Fall entschieden, der in Italien grosses Aufsehen erregt hatte.

Die Ankündigung des Generalstaatsanwaltes kam nach einer Entscheidung der italienischen Abgeordnetenkammer, die dem Berufungsgericht praktisch die Legitimität abgesprochen hat, ein «Todesurteil» auszusprechen, wie es der konservative Abgeordnete Renato Farina umschrieb.

Der Vater der Koma-Patientin hatte über Jahre hinweg vergeblich um die Erlaubnis gekämpft, die künstliche Ernährung seiner Tochter einzustellen. Das Berufungsgericht hatte seinem Antrag stattgegeben und dies mit dem «irreversiblen Zustand» der Frau begründet.

In Italien sind bisher sowohl aktive als auch passive Sterbehilfe verboten, jedoch ist die Gesetzeslage unscharf. Papst Benedikt XVI. und der Vatikan haben immer wieder gegen Sterbehilfe mobil gemacht.

(smw/sda)

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Eluana Englaro war 1992 nach einem Autounfall ins Koma gefallen und ist seitdem nicht mehr erwacht..
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Die Christen haben einst in Amerika die Indianer getauft und danach hingerichtet, damit sie nicht wieder in ihre heidnische Religion zurückfallen und fürs Paradies verloren gingen.
Heute machen sie das gerade umgekehrt, spielen sich als Hüter des Lebens auf!
Wie's die Mode gerade so erfordert! Das ist doch alles ein riesiger Schwindel! Es geht nur darum, den Menschen ein schlechtes Gewissen einzureden, um so treuere Schäfchen gewinnt man. Mundus vult decipi. Leider!
Cui bono
Wem zum Vorteil - sich diese Frage zu stellen bringt manchmal - nicht nur in der Kriminalistik - ganz interessante Umstände zutage: die sinnlose Verlängerung eines Martyriums (für den Vater, die Koma-Patientin, ihr Umfeld) nützt einmal mehr nur dem Vatikan als "Gottes langer Arm auf Erden", und den üblichen politischen Profiteuren.

Was die Sache noch schlimmer macht ist der Umstand, dass Eluana offenbar vor dem Unfall klar festgehalten hat, dass sie nicht künstlich am Leben gehalten werden wolle.

Bevormundung auf der ganzen Linie - die Betroffenen haben sich irgendwelchen Gerichten und Lobbyisten zu fügen, da beruft man sich auf die "Heiligkeit" des Lebens und unterstützt dabei ein unwürdiges Dahinvegetieren. Der Mensch wird doch zum Menschen durch seine Taten...

Was mich in solchen Fällen immer wieder besonders erstaunt ist die Widersprüchlichkeit der katholischen Kirche: da wird schon den Kindern das Paradies versprochen, nichts geringeres als die ewige Glückseligkeit - und dann verwehrt man einem hirntoten Menschen jahrelang den ersehnten Eingang in die Herrlichkeit!
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