Besatzung berichtet von Stunden in der Tiefe

publiziert: Montag, 8. Aug 2005 / 18:45 Uhr / aktualisiert: Montag, 8. Aug 2005 / 19:01 Uhr

Petropawlowsk-Kamtschatski – Einen Tag nach ihrer Rettung aus dem verunglückten russischen U-Boot hat die Besatzung von ihren Erlebnissen in den Tiefen des Pazifiks berichtet.

Hat die Regierung nichts aus der «Kursk»-Katastrophe gelernt? (Bild: Archiv)
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Die bangen Stunden wurden durch Hunger, Durst und Kälte verschlimmert. "Wir hatten wenig Wasser, und es gab Sauerstoffprobleme", sagte der Erste Maat Alexander Uibin in Petropawlowsk-Kamtschatski. In ihrem engen Gefängnis in 190 Metern Tiefe legten sich die sieben Seeleute in absoluter Finsternis hin, um Kräfte zu sparen und den Sauerstoffverbrauch zu senken.

Fünf Grad Celsius

Mit einigen Keksen und zwei bis drei Schluck Wasser pro Tag versuchten die Männer, sich notdürftig zu stärken, wie aus ihren Berichten hervorgeht. Sie hüllten sich in Thermokleidung, um sich gegen die Kälte zu schützen. Nur fünf Grad Celsius betrug die Temperatur an Bord des kleinen U-Boots.

Gut 75 Stunden verbrachten sie so in der bangen Hoffnung auf Rettung. Vor ihrem Presseauftritt waren die Seeleute ärztlich untersucht worden. Einige wurden an den Tropf gelegt, weil sie zu wenig Hämoglobin im Blut hatten. Ihnen versprach der russische Verteidigungsminister Sergej Iwanow bei einem Besuch einen Kurzaufenthalt in einem Sanatorium auf Staatskosten.

Marinekommandant schuldig?

Der Verteidigungsminister gab zudem die Bildung einer Untersuchungskommission bekannt, um zu klären, wie es zu der Havarie des Mini-U-Boots kommen konnte. Iwanow wies Vorwürfe der Presse zurück, wonach die Regierung in Moskau nichts aus der "Kursk"-Katastrophe vor fünf Jahren gelernt habe.

Nach einem Bericht der Agentur Interfax wird der Marinekommandant, Admiral Wladimir Kurojedow, die Konsequenzen für den Unfall tragen müssen. Der Notfall vor der Halbinsel Kamtschatka war das dritte schwere U-Boot-Unglück unter seinem Kommando nach dem Untergang der "Kursk" mit 118 Toten im August 2000 und der ausgemusterten "K-159" mit neun Todesopfern im August 2003.

Admiral liegt im Gefängnis

"Wegen der schlechten Gesundheit des Kommandanten und der jüngsten Ereignisse in der Flotte ist mit einer Verlängerung des aktiven Dienstes nicht zu rechnen", sagte ein ranghoher Offizier der Nachrichtenagentur Interfax.

Der 61 Jahre alte Admiral liegt angeblich seit Anfang August im Krankenhaus. Er trat während der dreitägigen Rettungsaktion für das Tauchboot vor Kamtschatka nicht in Erscheinung. Die sieben Russen an Bord des U-Bootes waren gestern mit Hilfe von Grossbritannien gerettet worden.

(sda)

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