Besuch von Schröder an Swiss Economic Forum

Der ehemalige deutsche Bundeskanzler rief die Schweiz getreu dem Forumsmotto dazu auf, Regeln zu brechen und einen EU-Beitritt nicht abzuschreiben. Auch eine Reihe bilateraler Abkommen schlössen einen Beitritt zur Europäischen Union nicht aus.

Er sei sicher, dass die Schweiz ihre Politik der engen Anbindung an die EU weiterverfolgen werde, sagte Schröder. Auch die EU müssen einige Gewohnheiten überwinden, damit sie ihre Stärke wiederfinde und etwa einen Ausweg aus der Verfassungskrise finde.

Auch Swatch-Präsident Nicolas Hayek, der US-Ökonom Jeremy Rifkin oder die Skilegende Bernhard Russi erklärten, wo sie Möglichkeiten sehen, in Wirtschaft und Gesellschaft Regeln zu brechen oder Grenzen zu überschreiten: «Dies im legalen Sinne», um Wege aufzuzeigen, wie man aus Mittelmass und Genügsamkeit ausbrechen könne, schrieben die Organisatoren.

Drei Preise an Jungunternehmen

Es wurden drei Preise von je 25 000 Franken an Jungunternehmen vergeben. Alle drei entsprächen dem Motto des Forums, teilte die Jury unter dem Vorsitz von Carolina Müller-Möhl mit.

Der Preis in der Sparte Hightech/Biotech ging an die Zuger WoodWelding. Sie hat aus der Ultraschall-Technik ein Verfahren entwickelt, um Knochen und Holz zu verbinden. Es findet in der Medizin und in der Holz- und Bauindustrie Anwendung.

In der Sparte Produktion/Gewerbe gewann Thomas Binggeli von Thömus Veloshop AG in Oberried BE. Er baut erfolgreich Hightech-Bikes; die Firma hat ihren Sitz auf dem elterlichen Bauernhof. In der Sparte Dienstleistung gewann das Berner Trendrestaurant «Lorenzini».

Label der Stiftung sozialverantwortliche Wirtschaft lanciert

Lanciert wurde am Forum auch das Label der Stiftung sozialverantwortliche Wirtschaft (SSW). Es soll Unternehmen mit hoher sozialer Leistungsfähigkeit auszeichen.

Am 8. Swiss Economic Forum nahmen rund 1200 Exponenten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik teil. Bundesrat Christoph Blocher hatte zur Eröffnung die Unternehmer aufgefordert, in guten Zeiten ihre Schwächen zu erkennen und sich in schlechten auf ihre Stärken zu besinnen.

(smw/sda)