Betrug: Sprengstoffspürhunde riechen kein Dynamit

publiziert: Dienstag, 10. Jun 2003 / 08:44 Uhr

Washington - In den USA wird einem Tierzüchter der Prozess gemacht. Er verkaufte den Behörden angebliche Sprengstoffspürhunde, die sich für ihren Job im Nachhinein offenbar als unqualifiziert erwiesen.

Sprengstoff-Spürhund bei der Arbeit.
Sprengstoff-Spürhund bei der Arbeit.
In dem Verfahren vor einem Gericht in Alexandria bei Washington wird dem 43-jährigen Züchter vorgeworfen, die Regierung um knapp 600 000 Euro betrogen und das Leben von tausenden Beschäftigten und Behörden, darunter das Aussenministeriums, aufs Spiel gesetzt zu haben, wie am Montag aus Justizkreisen verlautete.

Der Angeklagte beteuert seine Unschuld. Nach seinen Angaben wurden Hunter, Dublin, Peace und Sadie und andere seiner Hunde trainiert, um 21 verschiedene Arten von Sprengstoff zu finden.

Bei einem geheimen Test vor einem Jahr hatten die Hunde allerdings nach Angaben der Staatsanwaltschaft kläglich versagt: Von der Notenbank Fed angeheuerte Privatdetektive waren mit Lastwagen mit TNT, Dynamit und Plastiksprengstoff zu verschiedenen Eingängen der Bank gefahren, ohne dass die Hunde sich rührten.

Als Zeugen vor Gericht sollen die Tiere in dem Prozess übrigens nicht erscheinen: Das Gericht wies nach Presseberichten einen Antrag der Verteidigung ab, die Schnüffelfähigkeiten der Hunde vor der Jury zu testen. Dem Züchter drohen mehrere Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 1,4 Millionen Dollar.

(fest/sda)

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