Bewaffneter Libyer in Istanbul erschossen

Aus dem von einer hohen Mauer umgebenen Palastgelände waren minutenlang Schüsse zu hören, wie türkische Fernsehsender berichteten. Besucher brachten sich in Sicherheit. Ein Soldat und Parkplatzwächter wurden von Schüssen verletzt.

Augenzeugen sagten, der mit einer Schrotflinte und einem um die Schulter gelegten Patronengurt bewaffnete Angreifer habe einem am Eingangstor stehenden Wachsoldaten sein Sturmgewehr abgenommen. Er habe «Gott ist gross» gerufen und geschossen. Bilder zeigten ihn mit Mütze und einem dunklen Mantel.

Türkische Fernsehsender berichteten, der Täter habe noch längere Zeit gefeuert und dann erklärt, er wolle sich ergeben. Als er erneut auf die Polizei geschossen habe, sei er getötet worden. Insgesamt dauerten die Schusswechsel rund anderthalb Stunden.

Die Polizei hatte das Gelände und den Platz, auf dem sich auch die Blaue Moschee befindet, geräumt. Notarztwagen warteten auf den Einsatz. Die beiden Verletzten wurden in ein Spital gebracht.

Persönliche Gründe?

Der Gouverneur von Istanbul, Hüseyin Avni Mutlu, sagte unmittelbar nach dem Angriff, der Schütze habe persönliche Gründe für seine Tat. Es blieb unklar, worauf Mutlu diese Informationen stützte.

Der Libyer sei erst vor wenigen Tagen in die Türkei eingereist, sagte Innenminister Idris Naim Sahin. Er sei offenbar in einem Wagen mit syrischen Kennzeichen zum Tatort gekommen.

Der Topkapi-Palast war früher Wohnsitz der osmanischen Sultane und Sitz der Führung des einstigen Weltreiches. Er ist heute ein Museum, das täglich Tausende Besucher aus der ganzen Welt anzieht. Der Palast auf der europäischen Seite von Istanbul ist eine der wichtigsten Touristenattraktionen in der Türkei.

(bert/sda)