Beweise gegen «Chemie-Ali» vorgelegt

publiziert: Sonntag, 28. Jan 2007 / 16:24 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 28. Jan 2007 / 19:47 Uhr

Bagdad - Im so genannten Anfal-Prozess wegen des Völkermords an Kurden im Nordirak hat der Cousin des hingerichteten Ex-Präsidenten Saddam Hussein, Ali Hassan al Madschid, nach der Vorlage von Beweisen seine Verantwortung eingestanden.

Ein Schriftwechsel per Telegramm und Brief soll die Verantwortlichkeit Ali Hassan al Madschids an den Massakern belegen.
Ein Schriftwechsel per Telegramm und Brief soll die Verantwortlichkeit Ali Hassan al Madschids an den Massakern belegen.
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Der Staatsanwalt hatte dem Gerichtshof in Bagdad Briefe und Telegramme vorgelegt, welche die Hauptschuld von Al Madschid, genannt «Chemie-Ali», belegen sollen.

In einem Schriftwechsel ranghoher Ministerialbeamter heisst es demnach: «Wir haben die nowendigen Massnahmen ergriffen, um die Dörfer zu zerstören, wie es von Ali Hassan al Madschid befohlen wurde.» In einem Telegramm, das ein Agent des Militärgeheimdienstes aus dem Norden abschickte, heisst es: «Danke für die Bestätigung der zu zerstörenden Dörfer.»

Kein Schuldbewusstsein

Der Angeklagte räumte dann ein, für das Massaker an Kurden verantwortlich zu sein. Er habe den Auftrag gegeben die Dörfer zu räumen und die Menschen zu vertreiben, sagte Al Madschid vor Gericht.

Dabei zeigte «Chemie-Ali» jedoch kein Schuldbewusstsein. Es habe sich um ein legitimes Vorgehen des Militärs gehandelt, schliesslich hätten die Kurden zum Ende des iranisch-irakischen Krieges auf Seiten des Iran gekämpft. «Ich entschuldige mich nicht. Ich habe keinen Fehler gemacht», sagte Al Maschid.

Massenhinrichtungen und Chemiewaffenangriffe

Im Anfal-Prozess stehen neben «Chemie-Ali» fünf weitere Angeklagte vor Gericht. Ihnen wird vorgeworfen, neben Saddam Hussein an der Ermordung von mehr als 180 000 Kurden 1987 und 1988 verantwortlich gewesen zu sein, die durch Massenhinrichtungen und Chemiewaffenangriffe getötet wurden.

Al Madschid muss sich wegen Völkermords verantworten. Seinen fünf Mitangeklagten werden Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Saddam Hussein war am 30. Dezember wegen der Ermordung von 148 Schiiten hingerichtet worden.

(fest/sda)

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