Bhuttos Sohn Bilawal wird neuer PPP-Chef in Pakistan

Bhuttos Ehemann Asif Ali Zardari sei neben Bilawal zum zweiten Parteichef bestimmt worden, teilte ein Parteisprecher am Rande einer Sitzung der Parteiführung in Naudero mit. Damit bleibt die Führung in den Händen der politischen Dynastie, die vom ersten gewählten Ministerpräsidenten Pakistans, Zulfikar Ali Bhutto, begründet worden ist.

Benazir Bhutto habe ihren Mann für das Amt bestimmt, dieser habe es aber an ihren Sohn abgetreten, sagte ein Vertreter der Partei. Bilawal Zardari kündigte auf einer Pressekonferenz an, die PPP werde mit «neuer Kraft» für die Demokratie kämpfen. «Demokratie ist die beste Rache.»

Dominanz der Bhuttos

Bilawal galt im Vorfeld der Entscheidung zwar als möglicherweise zu jung und hatte selbst wenig Interesse an dem Posten bekundet. Die Partei wurde jedoch seit ihrer Gründung so sehr von den Bhuttos dominiert, dass kaum einem Parteipolitiker zugetraut wurde, das drohende Machtvakuum zu füllen.

Die PPP-Vertreter entschieden sich, die anstehenden Wahlen nicht zu boykottieren. Auch die zweite grosse Oppositionspartei des Politikers Nawaz Sharif widerrief in der Folge ihren angekündigten Wahlboykott.

Parlamentswahl verschoben

Laut der Partei von Präsident Pervez Musharraf wird die Parlamentswahl voraussichtlich verschoben. Die Abstimmung werde wohl sechs bis acht Wochen später stattfinden, sagte ein hochrangiges Mitglied der Pakistanischen Muslim Liga-Q.

Drei Tage nach dem Tod von Benazir Bhutto regiert in Pakistan immer noch die Gewalt. Ein führender Politiker entging nur knapp einem Anschlag. Wie die Polizei mitteilte, explodierte ein Sprengsatz vorzeitig. Zwei mutmassliche Attentäter kamen ums Leben.

(fest/sda)