Bildungsverfassung im Abstimmungskampf

publiziert: Freitag, 28. Apr 2006 / 15:30 Uhr / aktualisiert: Freitag, 28. Apr 2006 / 15:52 Uhr

Bern - Die neue Bildungsverfassung entmachtet die Kantone und schadet dem Bildungsniveau in der Schweiz.

Die Bildungsverfassung sei im Parlament ohne nähere Prüfung «durchgerutscht», so Oskar Freysinger (SVP).
Die Bildungsverfassung sei im Parlament ohne nähere Prüfung «durchgerutscht», so Oskar Freysinger (SVP).
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Das sagt das rechtsbürgerliche Komitee, das in Bern sein Nein zur eidgenössischen Abstimmungsvorlage vom 21. Mai begründet hat. Die Bildungsverfassung sei im Parlament ohne nähere Prüfung «durchgerutscht», sagte der Walliser SVP-Nationalrat Oskar Freysinger vor den Medien. Das Komitee «gegen einen einheitlichen Bildungsraum Schweiz» wolle dafür sorgen, dass nun eine öffentliche Debatte stattfinde.

Das Komitee befürchtet insbesondere das Ende der kantonalen Schulhoheit. Die subsidiäre Kompetenz des Bundes, beim Scheitern interkantonaler Harmonisierungsbestrebungen einzugreifen, degradiere die Kantone zu blossen Befehlsempfängern, sagte der Freiburger Uni- Assistent Julien Fort.

Nach Ansicht von Nationalrat Ulrich Schlüer (SVP/ZH) ist beispielsweise beim Fremdsprachen-Unterricht ein Schulstreit programmiert. «Geht denn die Schweiz unter, wenn die Ostschweiz anders vorgeht als Bern? Was gewinnt die Schweiz wenn diese unterschiedlich beurteilte Frage zwangsweise vereinheitlicht wird?»

Das Bildungswesen brauche «Pädagogen statt Paragraphen», sagte Schlüer. Es leide darunter, dass man immer weniger Leistung verlange und die Autorität der Lehrenden untergrabe. Vor allem aber leide es darunter, «dass der viel zu hohe und nachhaltig den Lernerfolg schädigende Ausländeranteil in den Klassen zum Tabu-Thema erklärt wurde».

«Leicht austausch- und wegwerfbare Klone»

Der Gymnasiallehrer Freyinger wurde noch deutlicher: «Die Kalibrierung der Schule führt unweigerlich zur Kalibrierung des Menschen - das ist das wahre Bestreben hinter dem Bildungspaket.» Gefragt seien «ökonomisch leicht austausch- und wegwerfbare Klone, nach denen die globalisierte Wirtschaft verlangt».

Das Argument, dass vor allem die Mobilität der Bevölkerung Vereinheitlichungen im Bildungssystem erfordere, lässt das Komitee nicht gelten. Die interkantonale Mobilität habe stark an Bedeutung eingebüsst.

(fest/sda)

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