Birmas Junta mit Gewalt gegen Demonstranten

publiziert: Mittwoch, 26. Sep 2007 / 14:05 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 27. Sep 2007 / 10:29 Uhr

Rangun - Neun Tag nach Ausbruch der Massenproteste in Birma ist die Militärjunta mit Gewalt gegen die Demonstranten vorgegangen. Dabei kamen nach Angaben eines Klosters und eines Spitals mindestens drei Menschen ums Leben.

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Andere Quellen sprachen von bis zu acht Toten. Etwa 200 Menschen wurden verhaftet. In der Nähe der Sule-Pagode schossen Sicherheitskräfte über die Köpfe der Menschen hinweg, die in Panik flüchteten.

Zudem schlugen Bereitschaftspolizisten mit Schlagstöcken auf Mönche ein und feuerten Tränengas in die Menge, die einen Weg zur abgeriegelten Shwedagon-Pagode bahnen wollte.

Mönche verletzt

Laut Augenzeugen lag die Gesamtzahl der Verletzten bei mehr als 100. Bei der Hälfte von ihnen handelte es sich demnach um Mönche. Auch ein westlicher Diplomat sprach von über 100 Verletzten.

Trotz des massiven Aufgebots an Soldaten und Polizisten schwoll die Zahl der Demonstranten erneut auf rund 100 000 an. Die verschiedenen Demonstrationszüge lösten sich am Abend auf.

Versammlungsverbot erneuert

Die Junta hatte am Dienstagabend eine nächtliche Ausgangssperre für Rangun verhängt. Gleichzeitig wurde ein Versammlungsverbot erneuert, das bisher nicht beachtet wurde.

Für die zweitgrösste Stadt Mandalay wurden ähnliche Massnahmen beschlossen. Dennoch schlossen sich auch dort und in der Hafenstadt Sittwe jeweils rund 10 000 Menschen den Protesten an.

UNO-Sondersitzung

Die Nationale Liga für Demokratie (NLD) von Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi nannte das gewaltsame Vorgehen gegen Mönche «das grösste, nicht wieder gutzumachende Unrecht in der Geschichte» der Militärjunta.

Der UNO-Sicherheitsrat will noch heute über die Lage in Birma beraten. Grossbritannien hatte eine Sondersitzung gefordert, um den Druck auf die Militärjunta von Birma zu erhöhen. Auch Amnesty International rief am Mittwoch den Sicherheitsrat zum sofortigen Handeln auf, um weitere Gewalt und Blutvergiessen zu vermeiden.

(ht/sda)

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