Bis zu 42 Tote bei Anschlagserie in Bagdad

Irakische Behörden sprachen dagegen von 34 Toten und mehr als 230 Verletzten. Kurz zu Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan war das Hauptziel der Anschläge die Zentrale des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK). Auch zwei IKRK-Mitarbeiter wurden Opfer der jüngsten Gewalt.

Wie ein Wachmann des IKRK berichtete, raste gegen 8.30 Uhr Ortszeit ein irakisches Ambulanzfahrzeug mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Betonpfeiler vor dem Hauptquartier der Internationalen Hilfsorganisation. Das Fahrzeug explodierte und setzte weitere Autos in Brand. Kurz zuvor und wenig später detonierten vor vier Polizeistationen in Bagdad ebenfalls Sprengsätze.

Bei den Attentätern handle es sich offenbar nicht um Personen, die wir aus den Kreisen von Anhängern des ehemaligen Regimes kennen, sagte der US-Brigadegeneral Mark Hertling. Es gebe Anzeichen, dass die Anschläge das Werk von ausländischen Kämpfern zu sein scheinen.

Die Attentäter hätten sich bei der Planung über den Zeitpunkt der Anschläge abgesprochen, davon abgesehen, war ihr Vorgehen aber eher amateurhaft, erklärte Hertling.

In der Zwischenzeit wurde ein syrischer Staatsangehöriger festgenommen. Dieser habe versucht vor einer fünften Polizeistationen einen Sprengsatz zu zünden. Dies sei durch den heldenhaften Einsatz irakischer Polizisten verhindert worden.

In einer ersten Reaktion verurteilte eine IKRK-Sprecherin in Genf den Angriff aufs Schärfste. Sie kündigte an, die Organisation werde in den nächsten Tagen die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter überprüfen, aber grundsätzlich an der Personalstärke festhalten.

Schockiert über den inakzeptablen Akt des Terrors zeigte sich das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Der Anschlag auf das IKRK komme einem Angriff auf das irakische Volk gleich, hiess es in einem EDA-Communiqué.

(bert/sda)