Bischof Koch fordert zusätzliche Hierarchie-Stufe

publiziert: Samstag, 22. Mai 2004 / 12:51 Uhr

Bern - Der Papst gehört für den Basler Bischof Kurt Koch untrennbar zur römisch-katholischen Kirche. Hingegen ist Koch der Auffassung, dass über eine zusätzliche Ebene zwischen Universalkirche und Ortskirchen diskutiert werden könnte.

Der Papst ist unantastbar.
Der Papst ist unantastbar.
Er sei überzeugt, dass die römisch-katholische Kirche ohne Papstamt in autonome Nationalkirchen zerfallen wäre, wie das mit den orthodoxen Kirchen geschehen sei, sagte Kurt Koch in einem Interview mit der Berner Zeitung. Eine solche Entwicklung berge die latente Gefahr von Nationalismus in sich.

Letztlich sei es der Papst, der sämtliche Ortskirchen der Welt in einer Kirche zusammenhalte. In der heutigen grossen und komplizierten Welt sei dies für den Papst aber sehr schwierig. Für Koch wäre deshalb denkbar, auf jedem Kontinent einen Patriarchen einzusetzen, so wie dies in den ersten Jahrhunderten gewesen sei.

Konzil müsste entscheiden

Alle Patriarchen zusammen würden den engsten Rat um den Papst bilden, erläuterte Bischof Koch seine Vorstellung. Die Frage, wie viel Unabhängigkeit diese Patriarchen gegenüber dem Papst hätten, müsse zuerst ausdiskutiert werden, schränkte er ein. Letztlich könnte dieser Punkt nur von einem Konzil entschieden werden.

Die im April veröffentlichten päpstlichen Instruktionen für das Zelebrieren von Messen und Eucharistiefeiern diskriminierten Laien nicht, erklärte Koch. Sie riefen lediglich in Erinnerung, dass geweihte Priester die ordentlichen Verkünder der Eucharistie seien.

Das Problem sei, dass in der Universalkirche nicht vorgesehen sei, dass Laien in Eucharistiefeiern predigten. Dagegen sei dies in der Schweiz Praxis, wegen des Mangels an Priestern.

Das Gespräch suchen

Es gelte deshalb, mit den römischen Instanzen das Gespräch zu suchen, verlangte Koch. Denn die päpstlichen Instruktionen seien in dem Sinn verhandelbar, dass seine Schilderungen der Schweizer Situation in Rom auf Verständnis stiessen.

Schweizer Katholiken vermittelten den Eindruck, sich als beste Katholiken weltweit zu fühlen, nach denen sich eigentlich der Papst richten müsste, erklärte Koch. Tatsächlich machten die Schweizer aber gerade ein Promille der Weltkirche aus, gab er zu bedenken.

(rp/sda)

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