Damit seien Sabo alle Akte der Weihe- und Leitungsgewalt und jegliche seelsorgerliche Tätigkeit im Auftrag der römisch-katholischen Kirche verboten.

Missio entzogen

Sabo war per Anfang Oktober der bischöfliche Auftrag (Missio) entzogen worden. Dennoch hat er seitdem in Röschenz weiterhin die Messe gefeiert. Für den Bischof stehen damit die Straftatbestände der «Amtsanmassung, der Aufwiegelung zum Ungehorsam und der Amtsbehinderung» fest.

Sabo werde in seinem «schismatischen Handeln» vom Kirchgemeinderat Röschenz auf eine «für mich und den Bischofsrat völlig unverständliche Weise» unterstützt, schreibt Koch. Er habe aber als Bischof gegenüber dem Kirchgemeinderat keinerlei Weisungsbefugnisse, da es sich um eine staatliche Institution handle.

Gegenüber Kirchgemeinde durchsetzen

Es obliege nun dem römisch-katholischen Landeskirchenrat Baselland, ob er willens und entschieden sei, seine eigene Verfassung ernst zu nehmen und sich gegenüber der Kirchgemeinde Röschenz durchzusetzen. Gemäss Verfassung dürfe kein Priester ohne bischöfliche Missio angestellt werden.

Hintergrund des Zwistes ist die wiederholte öffentliche Kritik Sabos am Bischof von Basel und an der kirchlichen Hierarchie. Die Röschenzer Kirchgemeinde hatte sich ebenso wie die Kirchgemeinde Kleinlützel SO hinter den Seelsorger gestellt. Am 31. Okober wird der Fall Sabo Thema an einer Sondersynode der römisch-katholischen Landeskirche Baselland sein.

(smw/sda)