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Alles bleibt beim Alten
Bistum Chur wird nicht aufgespaltet
publiziert: Donnerstag, 21. Apr 2016 / 12:15 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 21. Apr 2016 / 15:45 Uhr
Die Bündner Regierung ist gegen eine Aufspaltung des Bistums Chur.
Chur/Altdorf - Das Bistum Chur soll nicht aufgespalten werden: Es soll weder ein Bistum Zürich geben noch ein Bistum Urschweiz. Die Kantonsregierungen von Graubünden und Uri wollen nicht an der heutigen Situation der Diözese Chur rütteln.
Die Kantonsregierungen von Graubünden und Uri nahmen am Donnerstag Stellung zu einer im März lancierten Umfrage des Churer Bischofs Vitus Huonder. Der katholische Oberhirte will die Stimmung hinsichtlich der Schaffung eines Bistums Zürich ausloten, ergänzend dazu die Meinungen zu einem allfälligen Bistum Urschweiz einholen.
Vor allem die Zürcher Katholiken schoben das Projekt eines Bistums Zürich immer wieder von neuem an. Davon allerdings hält die Bündner Regierung nichts. Sie spricht sich ohne Wenn und Aber gegen eine Aufspaltung der Diözese Chur aus.
«Empfindliche Schwächung»
Sie sei der Ansicht, dass eine Aufspaltung «eine empfindliche Schwächung und Marginalisierung des Bistums zur Folge hätte», schrieb die Bündner Regierung. Der Idee, den Namen Zürich in der Bezeichnung der Diözese ausdrücklich zu erwähnen («Bistum Chur-Zürich»), steht sie skeptisch bis ablehnend gegenüber.
Nichts wissen will die Bündner Exekutive zudem von einer allfälligen Verlegung des Bischofssitzes nach Zürich. Sie würde sich dem «vehement widersetzen». Mit der Namensgebung werde klar zum Ausdruck gebracht, dass sich der Sitz des Bischofs in der Hauptstadt des Kantons Graubünden befinde. An dieser Jahrhunderte alten Situation solle nicht gerüttelt werden.
Kein echtes Bedürfnis
Die Urner Regierung äusserte sich vor allem zur Gründung eines Bistums Urschweiz. Sie steht dieser Idee kritisch bis ablehnend gegenüber. Der Grund sind Befürchtungen wegen einer stärkeren finanziellen Belastung der Urner Katholiken.
Sie erkenne derzeit kein echtes Bedürfnis für ein Bistum Urschweiz, argumentiert die Urner Exekutive. Der Schaffung eines Bistums Zürich verschliesst sie sich nicht grundsätzlich, sofern das einem allgemeinen Wunsch der Gläubigen entspreche.
Die Urner geben indes zu bedenken, dass bei einer Abspaltung Kooperationen und Synergien wohl entfallen würden. Es bestünde die Gefahr, dass die Urner Katholiken für die Versorgung stärker finanziell belastet würden.
Noch offen ist die Haltung des Kantons Zürich, wie es auf Anfrage bei der Direktion der Justiz und des Innern hiess. Die Verantwortlichen arbeiten momentan an ihrer Antwort.
Projekt in Rom
Das Projekt eines Bistums Zürich wird derzeit auch in Rom beim Papst geprüft. Der Nuntius, der Vertreter des Vatikans in der Schweiz, hatte das Dossier Anfang 2014 zum Studium an die römische Kurie geschickt.
Die letzte Gebietsveränderung erfuhr das Churer Bistum im Jahre 1997. Mit der Gründung des Erzbistums Vaduz verabschiedete sich Liechtenstein aus der Churer Diözese.
Sechs Bistümer
In der Schweiz gibt es sechs Bistümer. Der Kanton Zürich gehört zusammen mit Innerschweizer Kantonen zum Administrationsgebiet des Churer Bischofs.
Etwa 685'000 Personen katholischen Glaubens leben in der Churer Diözese. Die Mehrheit von ihnen, 390'000, wohnt im Kanton Zürich. Die Innerschweiz zählt etwa 200'000 gläubige Katholikinnen und Katholiken, der Kanton Graubünden mit dem Bischofssitz Chur 90'000.
Vor allem die Zürcher Katholiken schoben das Projekt eines Bistums Zürich immer wieder von neuem an. Davon allerdings hält die Bündner Regierung nichts. Sie spricht sich ohne Wenn und Aber gegen eine Aufspaltung der Diözese Chur aus.
«Empfindliche Schwächung»
Sie sei der Ansicht, dass eine Aufspaltung «eine empfindliche Schwächung und Marginalisierung des Bistums zur Folge hätte», schrieb die Bündner Regierung. Der Idee, den Namen Zürich in der Bezeichnung der Diözese ausdrücklich zu erwähnen («Bistum Chur-Zürich»), steht sie skeptisch bis ablehnend gegenüber.
Nichts wissen will die Bündner Exekutive zudem von einer allfälligen Verlegung des Bischofssitzes nach Zürich. Sie würde sich dem «vehement widersetzen». Mit der Namensgebung werde klar zum Ausdruck gebracht, dass sich der Sitz des Bischofs in der Hauptstadt des Kantons Graubünden befinde. An dieser Jahrhunderte alten Situation solle nicht gerüttelt werden.
Kein echtes Bedürfnis
Die Urner Regierung äusserte sich vor allem zur Gründung eines Bistums Urschweiz. Sie steht dieser Idee kritisch bis ablehnend gegenüber. Der Grund sind Befürchtungen wegen einer stärkeren finanziellen Belastung der Urner Katholiken.
Sie erkenne derzeit kein echtes Bedürfnis für ein Bistum Urschweiz, argumentiert die Urner Exekutive. Der Schaffung eines Bistums Zürich verschliesst sie sich nicht grundsätzlich, sofern das einem allgemeinen Wunsch der Gläubigen entspreche.
Die Urner geben indes zu bedenken, dass bei einer Abspaltung Kooperationen und Synergien wohl entfallen würden. Es bestünde die Gefahr, dass die Urner Katholiken für die Versorgung stärker finanziell belastet würden.
Noch offen ist die Haltung des Kantons Zürich, wie es auf Anfrage bei der Direktion der Justiz und des Innern hiess. Die Verantwortlichen arbeiten momentan an ihrer Antwort.
Projekt in Rom
Das Projekt eines Bistums Zürich wird derzeit auch in Rom beim Papst geprüft. Der Nuntius, der Vertreter des Vatikans in der Schweiz, hatte das Dossier Anfang 2014 zum Studium an die römische Kurie geschickt.
Die letzte Gebietsveränderung erfuhr das Churer Bistum im Jahre 1997. Mit der Gründung des Erzbistums Vaduz verabschiedete sich Liechtenstein aus der Churer Diözese.
Sechs Bistümer
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Etwa 685'000 Personen katholischen Glaubens leben in der Churer Diözese. Die Mehrheit von ihnen, 390'000, wohnt im Kanton Zürich. Die Innerschweiz zählt etwa 200'000 gläubige Katholikinnen und Katholiken, der Kanton Graubünden mit dem Bischofssitz Chur 90'000.
(arc/sda)
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