Blocher «Gegen zuviel Anstand in der Politik»

publiziert: Sonntag, 23. Nov 2008 / 16:11 Uhr

Uster - Wichtigste Aufgabe der Politik ist laut dem Zürcher alt Bundesrat Christoph Blocher die schonunglose Darstellung der Realität. In seiner Rede zum Ustertag warnte er am Sonntag in der reformierten Kirche von Uster vor zuviel Anstand in der Politik.

Blick hinter die Fassade: Christoph Blocher.
Blick hinter die Fassade: Christoph Blocher.
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Blocher stellte seine Erläuterungen zum Thema «Anstand in der Politik» in den Rahmen der revolutionären Ereignisse von 1830 in Uster, woran die traditionelle Feier jährlich erinnert.

Damals erhob sich die rechtlose Zürcher Landschaft gegen die Stadt, was als Fanal für die moderne Zürcher Verfassung gilt.

Falscher Anstand

Hinter dem häufigen Ruf nach Anstand Respekt und Toleranz in der Politik könne sich auch das Motiv der Herrschenden verstecken, von berechtigter Kritik abzulenken, warnte Blocher. Vor diesem Hintergrund sei die Ustertagfeier nicht nur ein Denkmal, sondern auch ein Mahnmahl.

Wie damals sind es laut Blocher auch heute nicht die Anständigen, welche die Politik voranbringen. Zu allen Zeiten müssten sich Kritiker von Regierungen Unanstand vorwerfen lassen «während die Regierenden die Weisheit besitzen». Berechtigte Kritik werde dagegen nicht selten als Demagogie und unanständiger Populismus gebrandmarkt.

Motiv wichtiger als die Fassade

Es sei üblich geworden, im Zusammenhang mit dem Politstil der SVP auf Anstand zu pochen. Blocher forderte die Zuhörenden von der Kirchenkanzel herab auf, in der Politik «öfter hinter die Fassade der Wohlanständigkeit zu blicken». Es sei nicht anständig, den Mund zu halten, wo ein deutliches Wort am Platz wäre.

Er habe in seinem Leben oft mehr unter der salonfähigen und «anständigen» Verlogenheit gelitten als unter dem direkten Wort. Man müsse zuweilen provozieren, um eine richtige Reaktion auf Fehlentwicklungen zu bewirken. Wichtiger als die Fassade in der Politik sei nämlich das dahinter stehende Motiv.

(ht/sda)

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Wahl-Buebetrickli
Lieber Magnus, Sie haben die Bundesratswahl erwähnt. Bei der Suche in Google nach "Bundesratswahl Prozedere" bin ich auf diesen Blick-Artikel gestossen.
Lesen Sie selbst, was uns bevorstehen könnte:

http://www.blick.ch/news/schweiz/bern/das-wahl-buebetrickli-105754

Bleibt zu hoffen, dass die Bundesversammlung für diesen Fall gewappnet ist.
Wenn dem so wäre, so ...
... würde ich den dummdreisten Sprüchen folgen und sagen: "Christopf Blocher ... treten Sie JETZT von der Politik zurück ins x-te Glied - möglichst ins hinterste und schweigen Sie dort so lange, bis andere (gute) Leute haben zeigen können, was man tun kann, wenn nicht andauernd ein derartiger Despot alles zerschlägt, was mit Anstand und Fairness zu tun hat!

SIE braucht die Schweiz nicht, Herr Blocher!
Blocher tut so....
als ob er wüsste, was Anstand ist.
Aufruf
Diesem Aufruf schliesse ich mich voll und ganz an und hoffe, damit so unanständig zu sein, wie der Christoph sich das wünscht! Tritt zurück, wenn du nichts zu bieten hast, als dumme Sprüche! (Bankenholding!!)
Blocher und Anstand in der Politik
Lieber manchmal etwas zuviel Anstand in der Politik als zuwenig oder gar keiner wie gewisse Hardleiner in der SVP.
Ich folge dem Aufruf von Herrn Blocher
und fordere ihn auf, endlich mal den Mund zu halten und sich aufs Altenteil zurückzuziehen. Das ist vielleicht unanständig, ich halte mich aber damit an seine Spielregeln.
Auf seine Weisheit können wir nun verzichten, es gibt noch andere, die genau so weise oder noch weiser sind als er. Punkt.
.
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