Blocher-Kritik in Paris

publiziert: Sonntag, 5. Dez 2004 / 21:37 Uhr

Bern - Eine Ausstellung des Berner Künstlers Thomas Hirschhorn im Centre culturel Suisse de Paris erhitzt jetzt auch in der Schweiz die Gemüter.

Solange Blocher in der Schweiz Bundesrat ist, will Thomas Hirschhorn nicht mehr in der Schweiz ausstellen.
Solange Blocher in der Schweiz Bundesrat ist, will Thomas Hirschhorn nicht mehr in der Schweiz ausstellen.
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Hirschhorn kritisiert mit seinen Werken Bundesrat Christoph Blocher und die Schweizer Demokratie.

Während acht Wochen protestiert der Künstler in Paris nach eigenen Worten gegen die Absurdität der direkten Demokratie.

Schon die Einladung aus Karton ist eine Provokation: Unter einem Folterbild aus dem irakischen Gefängnis Abu Ghraib kleben die Wappen der drei Urkantone Uri, Schwyz un Nidwalden. Dazu steht in grossen Lettern: "I love Democracy."

Nicht unter Blocher

Gegenüber Schweizer Radio DRS sagte Hirschhorn, er werde nicht mehr in der Schweiz ausstellen, solange Blocher Bundesrat sei.

Im Schweizer Zentrum in Paris sind hunderte von Ausschnitten aus Schweizer Zeitungen zu sehen, die mit einem dicken braunen Klebeband zu Collagen zusammengefügt wurden.

Dazu wird die Schweiz in einem Theaterstück auf die Schippe genommen. So erbricht eine Schauspielerin in eine Abstimmungsurne und ein Darsteller uriniert - in der Pose eines Hundes - gegen ein Bild von Blocher. Hirschhorn sagte, er wolle damit eine Diskussion über die Demokratie eröffnen.

Teure Ausstellung

Die von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia finanzierte Austellung kostet nach Angaben von Schweizer Radio DRS und der Westschweizer Zeitung Le Matin dimanche 180 000 Franken und ist damit eine der teuersten Pro Helvetia-Austellungen aller Zeiten.

Konservative Schweizer Politiker zeigten sich denn auch schockiert über das Kunstwerk. SVP-Präsident Ueli Maurer sagte gegenüber Radio DRS, Pro Helvetia habe den Auftrag, Werbung für die Schweiz zu machen und nicht das Gegenteil.

Und auch Christiane Langenberger, die Präsidentin der ständerätlichen Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur WBK nannte Hirschhorns Werk fragwürdig und geschmacklos. Sie könne überhaupt nicht begreifen, wie man das überhaupt machen könne.

(bsk/sda)

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