Blocher überschritt Kompetenzen

publiziert: Mittwoch, 31. Jan 2007 / 12:10 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 31. Jan 2007 / 16:20 Uhr

Bern - Justizminister Christoph Blocher hat bei dem Rücktritt von Bundesanwalt Valentin Roschacher eigenmächtig gehandelt. Die Finanzdelegation rügt den Bundesrat, weil er seine Kompetenzen überschritten habe.

Die Finanzdelegation rügt den Bundesrat wegen der Nichteinhaltung der gesetzlichen Kompetenzordnung.
Die Finanzdelegation rügt den Bundesrat wegen der Nichteinhaltung der gesetzlichen Kompetenzordnung.
10 Meldungen im Zusammenhang
Am 5. Juli 2006 hatte Roschacher seine Demission auf Ende 2006 bekannt gegeben.

An ihrer ersten ordentlichen Tagung im laufenden Jahr überprüfte die Finanzdelegation die Zuständigkeiten bei der Beendigung des Arbeitsverhältnisses des Bundesanwalts sowie der Ernennung seines interimistischen Nachfolgers.

Wie sie mitteilte, gelangte sie dabei zum Schluss, dass die mit dem austretenden Bundesanwalt getroffene Regelung kompetenzwidrig nicht vom Bundesrat, sondern von Justizminister Blocher abgeschlossen wurde.

Zudem hätte die Vereinbarung der Finanzdelegation zur Genehmigung vorgelegt werden müssen.

Diskussion ausstehend

Die Rüge betreffe nur das formelle Vorgehen des Bundesrats, sagte der Aargauer SP-Nationalrat Urs Hofmann, Präsident der Finanzdelegation, auf Anfrage.

Über den Inhalt, die vereinbarten Lohnfortzahlungen für Roschacher, werde das Gremium mit dem Justizminister noch diskutieren.

Keine Freude hatte die Finanzdelegation auch am Entscheid über die interimistische Nachfolgeregelung für den Bundesanwalt. Blocher bestimmte Roschachers Stellvertreter Michel-André Fels in Eigenregie übergangsweise zum Bundesanwalt, bis eine definitive Lösung gefunden ist.

Umgehend über die Leitung entscheiden

Das Wahlorgan für den Bundesanwalt sei aber der Gesamtbundesrat, sagte Hofmann. Die Finanzdelegation finde es «schon sehr erstaunlich», dass die Regierung für ein nun schon über ein halbes Jahr dauerndes Interregnum keinen formellen Beschluss gefasst habe.

Die Finanzdelegation fordert den Bundesrat denn auch auf, umgehend formell über die vorläufige Leitung der Bundesanwaltschaft zu entscheiden. Ob und wann die Regierung dies tut, ist unklar.

Wie Bundesratssprecher Oswald Sigg vor den Bundeshausmedien sagte, war die Rüge der Finanzdelegation an der Bundesratssitzung kein Thema. Der Bundesrat habe noch gar nicht die Gelegenheit gehabt, die Kritik zur Kenntnis zu nehmen.

(fest/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Untersuchungsresultate sind noch keine bekannt.
Bern - Der Bericht der Geschäftsprüfungskommission (GPK) zur Bundesanwaltschaft vom letzten Herbst hat ein Nachspiel. Die ausserordentliche Bundes-Staatsanwältin Sara Schödler ... mehr lesen
Bern - Der Präsident der Geschäftsprüfungskommission ... mehr lesen
Informationen relativiert: Jean-Paul Glasson.
Der Bundesrat stellt sich hinter das Vogehen von  Christoph Blocher.
Bern - Der Bundesrat kann sich die ... mehr lesen
Bern - Der frühere Bundesanwalt Valentin Roschacher malt Berge. In einer ... mehr lesen
Kunst statt Kommentare: Valentin Roschacher.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Das Bundesgericht könnte eine weitere Untersuchung einleiten.
Lausanne - Die nationalrätliche ... mehr lesen
Bern - Der Bund hat die Stelle des ... mehr lesen
Die Nachfolge von Valentin Roschacher soll noch in diesem Jahr geregelt werden.
Pascal Couchepin (Bundesrat FDP) ärgert sich erneut über Blochers Vorgehen.
Bern - Innenminister Pascal ... mehr lesen
Bern - Die im vergangenen Oktober in ... mehr lesen
Blocher wird vorgeworfen, das Kollegialitätspinzip verletzt zu haben.
Bern - Die Finanzdelegation der Räte bleibt dabei, dass Justizminister Christoph Blocher bei der Trennung von Bundesanwalt Valentin Roschacher seine Kompetenzen überschritten hat. In der Sache hält sie die Abgangsregelung aber für vertretbar. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
Buchhaltung Bern - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 27. März 2024 beschlossen, die Zinssätze für die ausstehenden Covid-19-Kredite per 31. März 2024 ... mehr lesen  
Die Verzinsung bietet einen Anreiz, Covid-19-Kredite nicht länger als notwendig zu beanspruchen.
Teil des Plans ist die Durchmischung von Arbeits- und Wohnzonen sowie eine Überprüfung möglicher höherer Bauprojekte an geeigneten Standorten.
Bei einem Treffen am 13. Februar 2024 in Bern diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, Städte, Gemeinden, Bau- und Immobilienwirtschaft sowie der ... mehr lesen  
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und ... mehr lesen  
Für die Solarwirtschaft wurden die Berufe «Solarinstallateur/in EFZ», «Solarmonteur/in EBA» eingeführt.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Do Fr
Zürich 1°C 7°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Basel 2°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 6°C Schneeregenschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Bern 0°C 7°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt
Luzern 2°C 8°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig Schneeregenschauer wechselnd bewölkt
Genf 2°C 9°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 17°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten