Bluttat von Ponte Capriasca: Prozess beginnt in Bukarest

Die Bukarester Richter werden in den kommenden drei Wochen die Bluttat des Mörders von Ponte Capriasca - wie ihn die Medien nannten - rekonstruieren.

Der Deutsch-Rumäne Klaus Ingo Opris wird verdächtigt, im November 2002 Killer angeheuert zu haben, um drei Tessiner Grenzwächter für eine Kontrollaktion zu bestrafen.

Der Angeklagte könnte in Rumänien zu einer lebenslangen Haft verurteilt werden, sagte der Tessiner Staatsanwalt Arturo Garzoni.

Das Verbrechen werde dadurch noch verschlimmert, dass es sich bei der Tat um eine vorsätzliche Tötung an einer 31-jährigen Frau handle, die zudem mit Zwillingen schwanger war.

Motiv der Bluttat

Im März 2002 soll ein Grenzwächter zusammen mit zwei anderen Kollegen den Deutsch-Rumänen an der italienisch-schweizerischen Grenze unsanft kontrolliert haben. Der Mann drohte bereits damals, ins Tessin zurückzukehren, um sich zu rächen.

Bei ihrer Racheaktion trafen Opris und sein Komplize - ein der Tat verdächtiger Tschetschene - statt dem Grenzwächter dessen Frau und eine Freundin an.

Der Grenzer war an einem Weiterbildungskurs. Die beiden Männer bedrohten die Frauen mit einem Messer; der Frau des Grenzwächters schnitten sie die Kehle durch.

Flucht nach der Tat

Nach ihrer schrecklichen Tat gelang den beiden die Flucht. Dank einer Foto-Radaranlage auf der Autobahn A13 bei San Bernardino GR konnten später die Signalemente der Beiden für eine Fahndung in ganz Europa ausgeschrieben werden. Am 6. Dezember nahm die deutsche Polizei in Ulm (D) die Ehefrau des Hauptverdächtigen Opris fest.

Am 13. Dezember schliesslich fand die rumänische Polizei bei einer Hausdurchsuchung in einer Wohnung in einem kleinen Dorf im Norden Rumäniens den Angeklagten.

Er hatte sich bei einer Tante seiner Frau versteckt. Seither befand sich der Deutsch-Rumäne in Bukarest in Untersuchungshaft.

(bsk/sda)