25 Jahre nach fünffachem Mord

Bluttat von Seewen: Doser bleibt auf der Fahndungsliste von Interpol

publiziert: Mittwoch, 30. Mai 2001 / 07:30 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 30. Mai 2001 / 08:02 Uhr

Solothurn - Auch 25 Jahre nach dem fünffachen Tötungsdelikt von Seewen SO sucht die Polizei nach dem möglichen Täter Carl Doser. Nach Rücksprache mit Interpol behält die Kriminalpolizei Solothurn den Verschollenen auf der Fahndungsliste.

2 Meldungen im Zusammenhang
Im Jahr 2000 hätten sich neue Hinweise auf einen Aufenthalt Dosers in den USA ergeben, sagte Maya Amacher, stellvertretende Kripochefin des Kantons Solothurn auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Die Ermittlungen seien aber negativ verlaufen.

Ebenso ergebnislos waren in den Jahren zuvor Hinweise aus Kanada und Südafrika geblieben. Doser wird verdächtigt, am Pfingstwochenende 1976 in einem Wochenendhaus in Seewen SO fünf Menschen erschossen zu haben.

Bei Jahrestagen häufen sich Hinweise

Interpol hat im April in Solothurn angefragt, ob Doser von der internationalen Fahndungsliste zu streichen sei. Nach internen Besprechungen habe man beschlossen, ihn weiterhin auf der Liste zu behalten, so Maya Amacher.

Laut Angaben der Kripo häufen sich jeweils die Hinweise aus der Bevölkerung, wenn sich die ungeklärte Bluttat jährt und in den Medien wieder über sie berichtet wird. Jedem Hinweis werde nachgegangen, auch wenn es vom möglichen Täter Carl Doser seit 1976 kein Lebenszeichen gibt. Er wäre mittlerweile 54 Jahre alt.

Mord verjährt
Ob der Täter für sein Verbrechen noch belangt werden könnte, ist fraglich, denn Mord verjährt nach 20 Jahren. Falls er inzwischen nicht irgendwo auf der Welt zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde - was die Verjährung aufheben würde -, kann er nicht mehr für die Seewener Bluttat bestraft werden.

Der Verdacht fiel 1996 auf Carl Doser. Damals fand ein Handwerker bei einer Wohnungsrenovation in Olten in einem Hohlraum der Küchenkombination eine Winchester Kaliber 38 Spezial. Ballistische Tests des Wissenschaftlichen Dienstes der Stadtpolizei Zürich ergaben zweifelsfrei, dass es sich um die Tatwaffe von Seewen handelte.

Polizei liess Doser laufen

In der Oltner Wohnung hatte bis zu ihrem Tod 1980 Dosers Mutter gelebt. Doser selbst war zur Zeit des Mordes in Seewen verschiedentlich durch seine Vorliebe für Waffen aufgefallen. Er wurde als introvertiert bezeichnet und war ein Einzelgänger.

Doser war nach der Tat routinemässig von der Polizei einvernommen worden und hatte angegeben, die Waffe verkauft zu haben. Diese Aussage war falsch, wie sich später zeigte. Die Ermittlungsbehörden wiesen den Vorwurf jedoch zurück, zu large vorgegangen zu sein.

Zur Tatzeit am 5./6. Juni 1976 war der Verdächtige arbeitslos. Die letzte bekannte Aussage Dosers um den Tatzeitraum lautete, er wolle für vier Wochen in die Ferien verreisen. Seither ist er verschollen. Die Polizei hat aufgrund von Fotos des damals 29Jährigen Robotbilder hergestellt, die Dosers mögliches heutiges Aussehen darstellen.

(bb/sda)

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