Bobby Fischer setzt US-Justiz schachmatt

publiziert: Donnerstag, 24. Mrz 2005 / 15:06 Uhr

Ushiku - Der frühere Schach-Weltmeister Bobby Fischer ist seiner Auslieferung in die USA entgangen. Nach acht Monaten in japanischer Auslieferungshaft reiste der 62-jährige Exzentriker nach Island aus.

Bobby Fischer in jungen Jahren.
Bobby Fischer in jungen Jahren.
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Zum Verdruss Washingtons hatte Island Fischer Anfang Woche die Staatsbürgerschaft verliehen und ihn nach Reykjavik eingeladen. In den USA liegt ein Haftbefehl vor, weil Fischer 1992 im ehemaligen Jugoslawien trotz eines Embargos Schach spielte und Preisgeld kassierte. In den USA drohen ihm dafür bis zu 10 Jahre Gefängnis.

Von der Abschiebehaft erschöpft, mit weissem Vollbart und einer tief ins Gesicht gezogenen Baseballkappe schimpfte das ehemalige Schachgenie auf US-Präsident George W. Bush, den er einen Kriminellen nannte, und auf Japan, das ein sehr sehr korruptes Land sei.

Fischer will heiraten

Er sei entführt worden, behauptete Fischer, der im vergangenen Juli in Tokio beim Versuch festgenommen wurde, mit seinem abgelaufenen US-Ausweis das Land zu verlassen. In Island wolle er sich zunächst ausruhen und die Japanerin Miyoko Watai heiraten, die Präsidentin des isländischen Schachverbandes ist.

Ich bin wirklich glücklich, das ist wie ein Traum, sagte Watai vor dem gemeinsamen Abflug Richtung Island. Ihr Verlobter habe nichts Böses verbrochen. Diese ganze Geschichte mache sie sehr wütend.

Spitze Zunge

In Island hatte Fischer 1972 sein bekanntestes Turnier gegen den sowjetischen Meister Boris Spassky bestritten, das zum Symbol der Auseinandersetzung zwischen Ost und West während des Kalten Kriegs wurde.

In letzter Zeit hatte Fischer mit antisemitischen Äusserungen und Lob für die Anschläge vom 11. September 2001 auch seine treusten Anhänger vor den Kopf gestossen. Noch bei seiner Abreise nach Island nannte er Bush und Koizumi Kriegsverbrecher, die gehängt werden sollten.

(rp/sda)

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