Bolivien: Präsidententreffen wegen Unruhen abgesagt

publiziert: Mittwoch, 6. Aug 2008 / 07:36 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 6. Aug 2008 / 07:57 Uhr

La Paz - In der südbolivianischen Stadt Tarija sind heftige Proteste gegen die Politik von Präsident Evo Morales ausgebrochen. Wegen der Unruhen musste Morales ein Treffen mit den Präsidenten Argentiniens und Venezuelas in der Stadt kurzfristig absagen.

Evo Morales muss sich mit Unruhen im Land befassen.
Evo Morales muss sich mit Unruhen im Land befassen.
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Demonstranten bildeten eine Menschenkette um das Hotel, in dem sich bereits eine Vorausabteilung der Delegation des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez befand.

Auch vor dem Flughafen versammelten sich Demonstranten, um die Landung der Maschinen mit Chávez sowie seiner argentinischen Kollegin Cristina Kirchner und Gastgeber Morales zu verhindern. In der Nacht hatten Studenten bereits die örtliche Zentrale der nationalen Telefongesellschaft besetzt.

Morales war zudem durch einen Streik von etwa 4000 Bergarbeitern in der Stadt Caihuasi, 210 Kilometer südlich von La Paz, verhindert. Bei Auseinandersetzungen starben dort zwei Demonstranten.

«Aus Sicherheitsgründen und angesichts des feindlichen Klimas in Tarija ist der Besuch der drei Staatsoberhäupter abgesagt worden», sagte der bolivianische Regierungssprecher Iván Canelas. Der Anführer des oppositionellen Bürgerkomitees von Tarija, Reynaldo Bayard, erklärte Chávez zur «Persona non grata».

Rückerstattung gefordert

Bayard führt auch eine Bewegung in dem an Erdgas reichen Departement Tarija an, die die Rückerstattung von Abgaben auf die Erdgas- und Erdölproduktion durch den Zentralstaat fordert.

Die Bürger Tarijas, wo sich 85 aller bekannten Erdgasvorkommen des Landes befinden, hatten sich wie drei weitere Departements vor kurzem mit grosser Mehrheit für eine weitgehende Autonomie von der Regierung in La Paz ausgesprochen.

Morales, Chávez und Kirchner wollten über eine engere Kooperation in Energiefragen beraten. Argentinien ist dringend auf preisgünstige Energielieferungen aus Bolivien angewiesen.

Widerstand konservativ-wohlhabender Kreise

Seit der Wahl von Morales Ende 2005 zum ersten indigenen Präsidenten des südamerikanischen Landes trifft sein Projekt eines ethnisch ausgerichteten Sozialismus auf den erbitterten Widerstand konservativ-wohlhabender Kreise. Dabei geht es auch um eine Neuverteilung des nationalen Reichtums zugunsten der verarmten Indio- Mehrheit im Westen des Landes.

Am kommenden Sonntag sollen die Bolivianer bei einem landesweiten Referendum über die Zukunft der Regierung Morales und von acht der insgesamt neun Präfekten abstimmen. Die reiche Region Santa Cruz verweigert die Teilnahme.

(fest/sda)

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