Bombe tötet drei deutsche Soldaten in Afghanistan

publiziert: Sonntag, 20. Mai 2007 / 08:18 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 20. Mai 2007 / 08:44 Uhr

Kabul/Berlin - Einen Tag nach dem schwersten Anschlag auf das Kontingent der deutschen Bundeswehr in Afghanistan seit 2003 sollen die fünf verletzten Soldaten mit einem Lazarett-Flugzeug nach Deutschland zurückgebracht werden. Zwei von ihnen erlitten schwere und drei leicht Verletzungen.

Derzeit sind etwas mehr als 3150 deutsche Soldaten im Rahmen der der ISAF vor allem im Norden Afghanistans stationiert.
Derzeit sind etwas mehr als 3150 deutsche Soldaten im Rahmen der der ISAF vor allem im Norden Afghanistans stationiert.
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Am Samstag waren bei dem Attentat in Kundus drei deutsche Soldaten und fünf afghanische Zivilisten getötet worden. Ausser den fünf Bundeswehrsoldaten wurden ein Übersetzer und 16 Zivilisten verletzt. Die Region Kundus, wo die deutschen Soldaten im Einsatz stehen, gilt als relativ ruhig.

Die Taliban haben sich zu dem Selbstmordanschlag bekannt. «Unser Taliban-Krieger hat sich nahe der deutschen Truppen in die Luft gesprengt und mehr als zehn deutsche Soldaten getötet», sagte Taliban-Kommandant Mullah Hajatullah Chan der Nachrichtenagentur Reuters. «Es war ein sehr erfolgreicher Anschlag auf ausländische Truppen, dutzende deutsche Soldaten wurden verwundet.»

Kurz nach dem Attentat nahm die deutsche Bundesanwaltschaft Ermittlungen auf. Ein Sprecher sagte: «Wir haben nach dem Anschlag noch am Samstagmittag ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet und das Bundeskriminalamt mit den Ermittlungen beauftragt.» Über Hintergründe und Täter habe man noch keine Erkenntnisse.

Linke fordert Abzug

Regierung, Parlament und Parteien reagierten entsetzt und sprachen den Angehörigen ihr Mitgefühl aus. Deutsche Politiker liessen keinen Zweifel daran, dass die Bundeswehr weiter zur Stabilisierung Afghanistans eingesetzt werde. Als einzige forderte die Linksfraktion den Abzug der Truppen.

Der Anschlag ist der schwerste auf die Bundeswehr in Afghanistan seit Juni 2003, als ein Selbstmordattentäter in der Hauptstadt Kabul ein mit Sprengstoff beladenes Taxi in einen Bus mit deutschen Soldaten steuerte. Damals starben vier Bundeswehr-Soldaten, 29 wurden verletzt.

Bisher 18 tote deutsche Soldaten

Vor dem jüngsten Anschlag in Kundus hatte der Afghanistan-Einsatz bereits 18 deutsche Soldaten das Leben gekostet. Zehn davon kamen gewaltsam ums Leben, acht bei Unfällen.

Derzeit sind etwas mehr als 3150 deutsche Soldaten im Rahmen der der ISAF vor allem im Norden Afghanistans stationiert, der bisher als vergleichsweise ruhig galt. Zudem sind sechs Tornado-Aufklärungsflugzeuge der Bundeswehr im hart umkämpften Süden im Einsatz.

Die Entsendung deutscher Armee-Einheiten in das bürgerkriegszerstörte Land ist innenpolitisch heftig umstritten. Kritiker betrachten den Tornado-Einsatz als direkte Kriegsbeteiligung.

(fest/sda)

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