Mutmassliche Beteiligung

Bombenleger beim Boston-Marathon droht Todesstrafe

publiziert: Donnerstag, 30. Jan 2014 / 22:10 Uhr

Washington - Die US-Staatsanwaltschaft fordert die Todesstrafe für den mutmasslichen Bombenleger beim Marathon in Boston, Dschochar Zarnajew. Ihm werden vierfacher Mord, Körperverletzung in Hunderten Fällen und der Einsatz von Massenvernichtungswaffen vorgeworfen.

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"Nach Abwägung der relevanten Tatsachen, der anzuwendenden Gesetze und der Eingaben der Verteidigung habe ich entschieden, dass die USA in diesem Fall die Todesstrafe beantragen werden", teilte Justizminister Eric Holder am Donnerstag in Washington mit. Zarnajew ist wegen mutmasslicher Beteiligung an dem Terroranschlag bei dem Sportereignis 15. April 2013 in 30 Punkten angeklagt.

Dem 20-Jährigen werden unter anderem vierfacher Mord, der Einsatz von Massenvernichtungswaffen und Verschwörung vorgeworfen. Der Angeklagte soll gemeinsam mit seinem älteren Bruder Tamerlan im Zielbereich der Marathonstrecke zwei Sprengsätze gelegt haben. Dabei waren drei Menschen ums Leben gekommen und 260 teilweise schwer verletzt worden.

Das Brüderpaar stammt aus einer tschetschenischen Familie und soll radikalen Islamisten nahegestanden haben. Tamerlan war einige Tage später bei einem Schusswechsel mit der Polizei ums Leben gekommen. Bei ihrem Fluchtversuch sollen die mutmasslichen Täter einen Sicherheitsmann erschossen haben.

Hinrichtungen auf Bundesebene selten

Die meisten Anklagepunkte bedeuten im Falle einer Verurteilung die Todesstrafe oder lebenslange Haft. Zwar ist die Todesstrafe im US-Bundesstaat Massachusetts verboten, aber Zarnajew wurde dort nach Bundesrecht angeklagt.

Hinrichtungen auf Bundesebene sind selten, denn zumeist werden sie von einzelnen Staaten verfügt. Seit den 1970er Jahren gab es sie nur in drei Fällen, zuletzt 2003. Davor war 2001 der Attentäter von Oklahoma City, Timothy McVeigh, auf Geheiss des Bundes exekutiert worden.

Nächste Anhörung im Februar

Einen Termin für den Prozess gegen Zarnajew gibt es noch nicht. Die Staatsanwaltschaft kündigte an, rund 80 bis 100 Zeugen aufrufen zu wollen. Der Prozess wird ihrer Schätzung nach rund drei bis vier Monate dauern. Eine nächste Vor-Anhörung ist für den 12. Februar geplant. Zarnajew plädiert auf "nicht schuldig".

Hunderttausende Menschen waren am 15. April in die Ostküstenmetropole gekommen, um die Läufer während des Marathons anzufeuern. An den Folgen der Explosionen starben ein achtjähriger Knabe, eine 29 Jahre alte Frau und eine chinesische Studentin.

Die Polizei hatte Zarnajew nach tagelanger Fahndung in Boston aufgespürt. Er verbrachte wegen seiner schweren Verletzungen lange Zeit im Spital. Über seinen heutigen Gesundheitszustand ist öffentlich nichts bekannt.

(ig/sda)

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