Bombenleger wird zum Oberst befördert

publiziert: Mittwoch, 21. Jul 2010 / 15:38 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 21. Jul 2010 / 17:28 Uhr
Der «Blick» machte die Geschichte heute publik.
Der «Blick» machte die Geschichte heute publik.

Bern - Im vergangenen April ist ein Mann zum Oberst befördert worden, der 1987 vor dem Haus seiner Ex-Freundin eine Bombe gezündet und 1994 von einem Gericht dafür verurteilt worden war. Der Mann habe seine Strafe verbüsst, sagte das Verteidigungsdepartement dazu.

3 Meldungen im Zusammenhang
Weiterführende Links zur Meldung:

Bombenleger wird Oberst
Der ganze Artikel auf «Blick.ch»
www.blick.ch

Publik machte die Geschichte am heutigen Mittwoch der «Blick». Nach der Darstellung der Zeitung handelt es sich um einen 55-jährigen Berner Berufsoffizier. Im Oktober 1987 hatte sich der Sprengstoffspezialist mit einem Bombenanschlag an seiner Ex-Freundin rächen wollen.

In einem Thuner Munitionsdepot stahl er Sprengstoff und zündete diesen vor dem Wohnblock in Bern, wo die Frau lebte. Es entstand ein Schaden von 5600 Franken. Die Polizei ermittelte ihn später als Bombenleger. Im Sommer 1994 musste er vor Gericht und wurde zu zehn Monaten Gefängnis bedingt verurteilt.

Nach der Verurteilung verliess er die Armee, vor etwa acht Jahren kehrte er zu dieser zurück. Am 1. April 2010 wurde er zum Oberst befördert.

VBS: Militär ist Spiegel der Gesellschaft

Warum befördert die Armee einen verurteilten Bombenleger bis zum Oberst? Christian Burri, stellvertretender Informationschef Verteidigung, sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA, grundsätzlich gelte auch für strafrechtlich verurteilte Schweizer nach verbüsster Strafe die Militärdienstpflicht.

Bei einwandfreier Lebensführung könne jemand auf Gesuch hin frühestens vier Jahre nach der Strafverbüssung wieder zur Militärdienstleistung zugelassen werden. «So handelt der Rechtsstaat nicht willkürlich, sondern nach objektiven Kriterien», sagte Burri. «Das Militär ist ein Spiegel der Gesellschaft.»

Erinnerung an Fall Nef

Die Geschichte erinnert an den Fall Roland Nef. Der frühere Armeechef wurde ebenso von der Vergangenheit eingeholt. In beiden Fällen spielte ein Beziehungskonflikt eine zentrale Rolle. Beide rächten sich auf üble Weise an ihren Ex-Freundinnen.

Roland Nef trat im Sommer 2008 als Armeechef zurück, nachdem bekannt wurde, dass bei seinem Amtsantritt ein Verfahren wegen sexueller Nötigung gegen ihn lief.

 

(fkl/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Bei der Beförderung eines ... mehr lesen
VBS war über die Bombenleger-Vergangenheit von Oberst nicht informiert.
Nef wollte nicht, dass Medien Einblick in die Einstellungsverfügung erhalten.
Zürich - Die Öffentlichkeit erhält ... mehr lesen
Bern - Ex-Armeechef Roland Nef hat ... mehr lesen
Roland Nef trat als Armeechef zurück, weil bei Amtsantritt ein Verfahren wegen sexueller Nötigung gegen ihn lief.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Wissenstransfer soll die Entwicklung der Robotik in der Schweizer Armee beschleunigen.
Der Wissenstransfer soll die Entwicklung der Robotik in der Schweizer ...
Die ETH Zürich und das Technologiezentrum des VBS - armasuisse Wissenschaft und Technologie - lancieren ein gemeinsames Programm für Sicherheitsrobotik. Während fünf Jahren investiert das Bundesamt für Rüstung armasuisse dabei zweieinhalb Millionen Franken in ausgewählte Forschungsprojekte. mehr lesen 
In unsicheren Zeiten  Bern - Flüchtlingsströme, Terrorismus und Kriege verunsichern die Bevölkerung. Nie haben Schweizerinnen und Schweizer die weltpolitische Lage in den letzten Jahren so düster eingeschätzt wie heute. Mit der Unsicherheit wächst die Bedeutung der Armee. mehr lesen   1
Frische Milch zum Frühstück bleibt für die Soldaten wohl ein Wunsch.
Ständeratskommission lehnt ab  Bern - Schweizer Soldaten sollen nicht ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 2°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 3°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 1°C 6°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 7°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 7°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten