Boxen: Gebrüder Klitschko vor Reifeprüfung

publiziert: Mittwoch, 7. Apr 2004 / 11:43 Uhr

Für das ukrainische Brüder-Paar Wladimir und Witali Klitschko schlägt innerhalb von zwei Wochen die Stunde der Wahrheit. Den Beginn macht in der Nacht auf Sonntag der jüngere Wladimir (28), der in Las Vegas gegen Lamon Brewster (USA) kämpft.

In diesem Fight geht es um die vakante WBO-WM. Am 24. April in Los Angeles folgt dann der Auftritt von Witali (33), der um den vakanten WBC-Titel kämpft. Gegner ist Corrie Sanders (SA), der im März 2003 Wladimir Klitschko mit einem spektakulären K.o.-Sieg als WBO-Champion entthront hatte.

Wladimir Klitschko gegen Brewster (30). Das sind geballte 110 kg bei einer Körpergrösse von genau 2 Metern gegen den fünf Kilogramm leichteren und 14 Zentimeter kleineren Amerikaner. Lamon Brewster hat wie Wladimir Klitschko zwei Profikämpfe verloren, deren 29 beendete er als Sieger (26 vorzeitig).

Bei der Kampfpräsentation vor wenigen Wochen brach Brewster öffentlich in Tränen aus: "Ich habe in den Ghettos von Indianapolis soviel Elend miterlebt, dass mir kein Gigant Angst einjagen kann."

Ursprünglich wollte Brewster Kung-Fu-Kämpfer werden, doch seine Mutter schickte den damals Siebenjährigen in den Box-Gym. Mit asiatischen Kampfsportarten ist er aber dennoch verbunden geblieben. Ebenso praktiziert der gottesfürchtige Brewster Yoga.

Von Lewis zu den Klitschkos

Die Meinungen gehen aber weit auseinander, ob der Kampf um den Titel des viertbedeutendsten Weltverbandes wirklich das hält, was er verspricht. Es deutet vieles darauf hin, dass es eine einseitige Angelegenheit wird zugunsten von Wladimir Klitschko. Der Olympiasieger im Superschwergewicht von 1996 bereitete sich in Los Angeles gemeinsam mit seinem neuen Chefcoach Emanuel Steward vor.

Sein ehemaliger Cheftrainer Fritz Sdunek betreut inzwischen Bruder Witali. Sdunek wird sich bei Wladimirs Kampf zwar ebenfalls in der Ecke befinden, das Sagen hat indes der amerikanische Star-Trainer Steward, der die Klitschkos lange Zeit belächelte und als zu wenig würdig abtat, um gegen seinen damaligen Parade-Schützling Lennox Lewis antreten zu dürfen.

Geschichte ist mittlerweile, dass Witali Klitschko den letztjährigen WBC-Champion Lewis an den Rand einer Niederlage gedrängt hatte. Nur ein tiefes Cut verhinderte damals den sicher scheinenden Sieg gegen Lewis. Lewis ist mittlerweile zurückgetreten - und unterstützt PR-mässig Sanders für den Fight gegen Witali Klitschko.

Die Experten sind sich einig: Nie war es einfacher, sich in der Königsklasse den WM-Gürtel umzuschnallen. Nach dem Rücktritt von Lennox Lewis fehlt es an zugkräftigen Namen, im Feld einer Handvoll von Anwärtern erkämpften sich in den letzten Monaten vor allem die Klitschkos den Respekt der amerikanischen Medien.

In den nächsten drei Wochen soll der jüngste Siegeszug in jenem Szenario gipfeln, von dem beide seit ihrer Jugend träumen: gleichzeitig Weltmeister sein.

(bsk/Si)

 
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