Brabeck erhält Doppelmandat

publiziert: Donnerstag, 14. Apr 2005 / 21:00 Uhr

Lausanne - Der grösste Schweizer Konzern wird an der Spitze wieder in Personalunion geführt und beaufsichtigt.

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Nestlé-Chef Peter Brabeck ist auch neuer Verwaltungsratspräsident. Das Doppelmandat erhielt aber überraschend viele Gegenstimmen.

Die Generalversammlung in Lausanne unterstützte mit 35,94 Prozent den Antrag der Anlagestiftung Ethos, das Doppelmandat statutarisch auszuschliessen. Weitere knapp 14 Prozent enthielten sich.

Gegen den Antrag stimmten 50,55 Prozent der anwesenden Aktienstimmen, der Rest enthielt sich. Brabeck zeigte sich vom Votum enttäuscht. Eine Verhinderung seines Doppelmandates hätte die zügige Umsetzung der strategischen Neuorientierung gefährdet, sagte der 61-Jährige.

Langfristige Strategien

Der scheidende Verwaltungsratspräsident Rainer E. Gut bekräftigte, Brabeck sei am besten geeignet, die von ihm eingebrachte Strategie langfristig umzusetzen. Das Doppelmandat werde voraussichtlich etwa zwei bis drei Jahre dauern. Es gebe auch Szenarien, falls Brabeck seine Aufgaben abrupt nicht mehr wahrnehmen könne.

Während der gut vierstündigen Generalversammlung nutzten zahlreiche Aktionäre die Möglichkeit, gegen die Machtballung zu protestieren. Brabeck sei arrogant, sagte beispielsweise ein Aktionär.

Es widerspreche den guten Unternehmensgrundsätzen, wenn der Konzernchef auch in jenem Gremium sitze, welches die Löhne der Topkader festlege. Brabeck kam dieser Forderung nach und verzichtet auf Einsitz im Entlöhnungsausschuss.

Kontrolle

Unmittelbar nach der Generalversammlung wählte der 12-köpfige Verwaltungsrat Brabeck formell zum Präsidenten. Um die Ämterkumulation besser zu kontrollieren, nominierte der Verwaltungsrat zwei Vizepräsidenten: die beiden Verwaltungsräte Andreas Koopmann und Rudolf Hänggi. Grundsätzlich ist aber auch Nestlé der Ansicht, dass eine Trennung von Konzernführung und Präsidum vorzuziehen ist, wie es hiess.

Nestlé hatte im Januar eingeräumt, dass es nicht gelungen ist, einen Nachfolger für Brabeck als Konzernchef zu finden. Der 73-jährige Gut musste wegen der Alterslimite in den Statuten ausscheiden.

Bereits vier Mal gab es bei Nestlé ein Doppelmandat, zuletzt war Guts Vorgänger Helmut Maucher während sieben Jahren sowohl Konzernchef als auch Verwaltungsratspräsident. Generell sind Doppelmandate aber eher ein Auslaufmodell, hatten sich in den letzten Jahren doch Konzerne wie ABB, CSG oder ZFS davon verabschiedet.

(bert/sda)

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