Britisches Irak-Dossier: Bevölkerung zu Blair-Rücktritt gespalten – Rigide Untersuchung angekündigt

publiziert: Montag, 21. Jul 2003 / 10:26 Uhr

London - Die britische Bevölkerung ist nach einer Umfrage gespalten darüber, ob Premierminister Tony Blair zurücktreten soll. Derweil wurde eine rigide Untersuchung des Kelly-Selbstmordes angekündigt. Details über die Stossrichtung der Untersuchung sollen am Montag bekannt gegeben werden.

Die Fernost-Reise von Blair wird von der Kelly-Affäre überschattet.
Die Fernost-Reise von Blair wird von der Kelly-Affäre überschattet.
39 Prozent der 1662 Befragten sprachen sich für einen Rücktritt von Blair aus, 41 Prozent dagegen. 20 Prozent sind unentschieden.

Nach der am Montag vom "Daily Telegraph" veröffentlichten Umfrage ergab sich allerdings eine klare Mehrheit von 65 Prozent für einen Rücktritt von Blairs Kommunikationsdirektor Alastair Campbell.

Die Hauptverantwortung für den Selbstmord des Regierungsberaters David Kelly trägt nach Meinung von 47 Prozent der Befragten die Regierung.

Danach folgen mit 24 Prozent der Unterhausausschuss, der Kelly ins Kreuzverhör genommen hatte, und der Sender BBC, der kritisch über die Irak-Dossiers der Regierung berichtet hatte.

59 Prozent gaben an, ihre Meinung von Blair habe sich durch die Affäre verschlechtert.

Untersuchungen in der Kelly-Affäre

Am vergangenen Sonntag hatte die BBC zugegeben, Kelly sei die Hauptquelle für Kritik an der britischen Regierung in Zusammenhang mit dem Irak-Dossier gewesen.

Für Montagmorgen wurde eine umfassende Darstellung der Stossrichtung der Untersuchungen im Fall David Kelly angekündigt.

Vergangene Woche hatte Kelly zugegeben, Informationen an den BBC Korrespondenten Andrew Gilligan weitergeleitet zu haben. Er hatte aber keine Stellung dazu genommen, die Hauptquelle gewesen zu sein. Dies war aus Regierungskreisen jedoch immer wieder behauptet worden.

An einen BBC-Journalisten hatte Kelly nur wenige Stunden vor seinem Selbstmord ein Email geschickt mit dem Wortlaut: "Es treiben viele in dieser Affäre dunkle Machenschaften."

Blair in Asien

Der Besuch von Tony Blair mit seiner Frau Cherie in Japan und China wird derweil von der Kelly- Affäre überschattet.

Blair hat angekündigt, persönlich vor der Untersuchungskommission zu erscheinen, um den Beteiligten zu helfen und Licht in den Fall zu bringen .

Neben dem britischen Premier Minister sollen unter anderem auch Angestellte des BBC und Mitglieder des Verteidigungsministeriums befragt werden.

(bsk, Quellen: (sda, bbc.com, guardian.co.uk))

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