Britisches Museum gibt erstmals Beutekunst zurück

publiziert: Donnerstag, 3. Okt 2002 / 10:22 Uhr

London - Das Britische Museum gibt erstmals Beutekunst zurück. Es lägen zwingende Beweise dafür vor, dass vier Zeichnungen aus der Kollektion des Museums 1939 von der Gestapo beschlagnahmt wurden. Besitzer war Arthur Feldmann aus dem tschechischen Brünn.

Das Britische Museum.
Das Britische Museum.
Feldmann, dessen Sammlung ursprünglich 750 Zeichnungen umfasste, wurde verhaftet und zum Tode verurteilt. Er erlag noch im Gefängnis seinen Verletzungen. Seine Frau Gisela wurde in Auschwitz ermordet.

Feldmanns Nachkommen, darunter der Enkelsohn Uri Peled, hatten zwei Jahre mit der Kommission für Beutekunst in Europa zusammengearbeitet, bis genügend Beweise vorlagen. Bei den Kunstwerken handelt es sich um Arbeiten im Gesamtwert von einer Viertelmillion Euro.

Die Forderung nach Rückgabe von Nazi-Beutekunst der Familie Feldmanns ist eine der ersten, die an eine Sammlung in Grossbritannien gerichtet wird. Eine andere erging an die Tate Gallery. In diesem Fall verzichtete die Familie auf eine Rückgabe des Bildes und erhielt stattdessen finanzielle Kompensation.

(sda)

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