Bucher bleibt 'Leichtathletik-Zugpferd' für Athen

Jean-Pierre Egger zeigte in einem Referat in St. Moritz anhand von Folien auf, wo seiner Meinung nach die Ursache für Buchers miserablen Saisonstart liegt. Das erste Glied in der Kette bildet die Achillessehnen-Entzündung im Februar. Um die Muskulatur und die Sehne wieder aufzubauen, habe der 800-m-Läufer viel ins Krafttraining investiert. Die Muskelmasse habe markant zugenommen, die Kraftwerte seien hervorragend.

"Doch Andrè kann dies nicht umsetzen, weil seine Muskelmasse zu träge ist", so Krafttrainings-Experte Egger. Wenn er mit seinem Fuss die Bahn verlasse, habe seine Muskulatur noch gar nicht die volle Kraftwirkung entfalten können. Im Prinzip fehle ihm die Schnelligkeit in der Muskelfasern. Egger weiss auch, wie dieses Problem zu beheben ist: "Mit reaktivem Krafttraining, sprich Sprüngen."

Spezialfall Alain Rohr

Zu den neun Selektionierten gesellen sich möglicherweise noch Christian Belz (Fristverlängerung bis 31. Juli) und 400-m-Hürdenläufer Alain Rohr. Dieser hält sich derzeit als Ersatzmann für Cédric El-Idrissi fit. Sollte Rohr bei Weltklasse Zürich den A-Wert (49,10) erfüllen, wird der SLV ein Wiedererwägungs-Gesuch an Swiss Olympic stellen. Aus internationaler Sicht gilt der 9. August als Stichtag. Bis zu diesem Datum akzeptiert die IAAF Selektionen und würde auch zwei Schweizer 400-m-Hürdenläufer mit A-Wert akzeptieren.

Drei Trainer-Akkreditierungen

Der SLV hat von Swiss Olympic drei Trainer-Akkreditierungen für Athen zugesprochen erhalten. Teamchef Peter Haas (Hürdenbereich) sowie Fritz Schmocker (Mittel- und Langstrecken) und Jean-Pierre Egger (Techniker) nehmen diese wahr. Hinzu kommt ein sogenannter persönlicher Coach mit eingeschränkten Rechten. Dieses Ticket ist für Christoph Schmid im Zusammenhang mit André Bucher vorgesehen.

(bert/Si)