Referendum zustandegekommen

Bürger entscheiden über die Buchpreisbindung

publiziert: Dienstag, 2. Aug 2011 / 10:16 Uhr
Haben die Bücher bald wieder fixe Preise?
Haben die Bücher bald wieder fixe Preise?

Bern - Das Volk wird an der Urne entscheiden, ob Bücher in der Schweiz wieder fixe Preise haben: Das Referendum gegen die Buchpreisbindung ist formell zustandegekommen, wie die Bundeskanzlei am Dienstag im Bundesblatt bekannt gab.

5 Meldungen im Zusammenhang
Das Referendumskomitee «Nein zu überteuerten Büchern» unter der Führung der Jungparteien von FDP und SVP hat genügend Unterschriften gesammelt. Von den 60'433 eingereichten Unterschriften sind laut Bundeskanzlei 60'124 gültig.

Die beiden bürgerlichen Jungparteien ergriffen das Referendum, nachdem die Eidgenössischen Räte im Frühling dem Bundesgesetz über die Buchpreisbindung zugestimmt hatten. Unterstützung erhielten sie von der FDP und der Piratenpartei. Zudem machten sich Exponenten der SVP, der CVP und des Konsumentenforums sowie die Migros-Buchhandlung Ex Libris für das Referendum stark.

Staatliches Kartell

Die Gegner der Buchpreisbindung kritisieren, dass das Parlament vier Jahre nach Abschaffung der Buchpreisbindung im Jahr 2007 wieder eine Preisabsprache einführen will. Damit werde ein staatliches Kartell geschaffen, das die Konsumenten benachteilige, argumentieren die Gegner.

Gemäss dem Entscheid des Parlaments würde der Verleger oder der Importeur den Endverkaufspreis für die von ihm verlegten oder eingeführten Bücher festlegen. Buchhändler dürften auf diesem Endverkaufspreis einen allgemeinen Rabatt von 5 Prozent gewähren.

In besonderen Fällen wären höhere Rabatte zulässig. Der Preisüberwacher könnte dem Bundesrat beantragen, maximal zulässige Preisdifferenzen zum Ausland festzulegen.

Nicht nur Bestseller in den Regalen

Eine knappe Mehrheit in den Räten unterstützte diese Regulierung. Die Buchpreisbindung garantiere ein Bücherangebot, das nicht nur aus Bestsellern bestehe, argumentieren die Befürworter aus den Reihen der SP, der Grünen und der CVP.

Umstritten ist die Buchpreisbindung vor allem in der Deutschschweiz. Das Referendumskomitee sammelte denn auch fast keine Unterschriften in der Romandie: In der Waadt kamen lediglich 66 Unterschriften zusammen, in Neuenburg 42 und in Genf 22.

Ein Grund für die unterschiedliche Beurteilung der Buchpreisbindung in den Sprachregionen liegt im Umstand, dass die Bücher in der Romandie 30 bis 50 Prozent teurer verkauft werden als in Frankreich. In der Deutschschweiz liegen die Preise dagegen bloss 10 bis 20 Prozent über jenen im deutschsprachigen Ausland.

(bg/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Unter dem Slogan «Ja zum Buch» haben Buchhändler, Autoren und Verleger den Abstimmungskampf für die ... mehr lesen 2
Buchhändler und Autoren wollen mit der Buchpreisbindung hohe Preise abseits der Bestseller bekämpfen.
Mitte-Rechts gegen die Buchpreisbindung.
Bern - «Buchpreisdiktat Nein»: ... mehr lesen 7
Bern - Die Schweizerinnen und Schweizer dürfen über die Wiedereinführung der Buchpreisbindung an der Urne entscheiden. Ein Komitee unter der Führung der Jungparteien von FDP und SVP hat am Dienstag 58'277 beglaubigte Unterschriften für ein Referendum eingereicht. mehr lesen  1
Bern - In der Schweiz sollen die Buchpreise wieder reguliert werden. Die Gegner versuchten vergeblich, das Gesetz zur Buchpreisbindung zu versenken. Am Freitag haben National- und Ständerat es angenommen. Das letzte Wort könnte aber das Stimmvolk haben. mehr lesen  3
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
Reaktionär  Bern - Gegen die geplante Stiefkindadoption für ... mehr lesen   3
Reaktionäre Kräfte schliessen sich für das Referendum zusammen, mit dabei auch EDU-Präsident Hans Moser.
Ständerat und kleine Kammer kommen zu keinem gemeinsamen Nenner.
Unternehmenssteuerreform  Bern - Zu Beginn der Sommersession am Montagnachmittag beugt sich der Ständerat zum zweiten Mal über die Unternehmenssteuerreform III. Von einer Einigung sind die Räte ... mehr lesen  
Gotthard 2016  Altdorf - Die Alpen-Initiative fordert den Bundesrat auf, mit der Verlagerung der Gütertransporte von der Strasse auf die Schiene vorwärts zu machen. Die Mitglieder ... mehr lesen
Der Bundesrat müsse dafür sorgen, dass sich der Tunnel bezahlt mache.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 2°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Basel 3°C 12°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
St. Gallen 1°C 8°C Schneeregenschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Bern 2°C 11°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Luzern 2°C 11°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Genf 2°C 14°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Lugano 6°C 15°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten