Bund ordnet Überprüfung der Steinschlag-Schutzgalerien an

Das ASTRA will grösstmögliche Klarheit darüber, dass es sich bei der Chüebalm-Konstellation um einen Einzelfall handelt, heisst es in einer Medienmitteilung vom Dienstag. Obschon die Heftigkeit des Felssturzes in Iseltwald aussergewöhnlich war, verlangt das ASTRA von den Kantonen eine Untersuchung der Steinschutz-Galerien im Eingangsbereich aller Tunnels.

Erste Abklärungen im Fall Iseltwald ergaben, dass der in den 80-er Jahren im Tagbau erstellte Tunnel eine uneinheitliche Konstruktion aufweist. Es handelt sich um eine in der Schweiz eher unübliche Bauweise.

Vermutet werde derzeit, dass die Schutzgalerie im Bereich der Einbruchstelle ein ungünstiges Trageverhalten bei dynamischen Belastungen aufwies. Für genauere Abklärungen wurden die Bauunterlagen des Tunnels aus dem Bundesarchiv angefordert.

Nebst dem Auftrag an die Kantone setzte das ASTRA eine Expertengruppe ein, die den Tunneleinbruch in Iseltwald sowie andere Fälle gründlich analysieren wird. Wo nötig müssten die entsprechenden Richtlinien des Bundes angepasst werden.

An der Medienkonferenz in Iselwald informierte nebst dem ASTRA auch das Tiefbauamt des Kantons Bern über die weiteren Schritte nach dem Felssturz. Das eingebrochene Material soll zwecks Schadenanalyse aus dem Tunnel entfernt werden.

Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für eine zweite Sprengung. Denn die Sprengung vom 10. Januar hatte nur zu einem Teilabbruch der labilen Felspartieen geführt.

Die Schutzdammarbeiten oberhalb der bedrohten Wohnhäuser in Iseltwald werden fortgeführt. Nach Abschluss der zweiten Sprengung und erst wenn garantiert werden kann, dass keine weiteren Felsstürze zu erwarten sind, können die Instandsetzungsarbeiten am Tunnel an die Hand genommen. Die A8 bleibt so lange gesperrt.

(bsk/sda)