Bundesamt will Ärzten den Tarif durchgeben

Hunderte von Schweizer Ärzten haben Patienten Rechnungen für Untersuchungen geschickt, obschon sie selber keine Analysen vornahmen. Die Untersuchungen wurden in externen Labors zu niedrigeren Preisen gemacht. Die Differenz steckten die Mediziner in die eigene Tasche.

Nachdem der Schwindel im Juni aufgeflogen war, reichte das BSV Strafanzeige gegen fehlbare Mediziner ein. Nun will das Bundesamt das Übel an der Wurzel anpacken. BSV-Vizedirektor Fritz Britt sagte in der Sendung «Rendez-vous am Mittag» von Radio DRS, eine Selbstdeklaration scheine momentan der richtige Weg zu sein.

Man wolle von den Ärzten eine Zusicherung, dass die Analysen tatsächlich im eigenen Labor gemacht worden seien. Auch müssten die Abrechnungen mehr Transparenz enthalten.

Mit finanziellen Anreizen will das BSV die Ärzte animieren, die Analysen selber durchzuführen. Dazu wurde ein neues Tarifmodell erarbeitet. Es sieht eine generelle Tarifsenkung für Laboranalysen vor. Als Ausgleich sollen die Ärzte, welche Untersuchungen vornehmen, einen Bonus erhalten.

Das neue Tarifmodell würde allerdings wiederum die rund 100 Grosslabors treffen. Am 19. September soll das neue Modell in der Analysekommission, wo alle Beteiligten vertreten sind, besprochen werden.

(ms/sda)