Bundesanwalt will Fall Tinner vor Gericht bringen

publiziert: Dienstag, 11. Nov 2008 / 14:51 Uhr

Bern - Die Bundesanwaltschaft (BA) war mit der vom Bundesrat beschlossenen Aktenvernichtung im Fall Tinner nicht einverstanden. Wie Bundesanwalt Erwin Beyeler bei einem Mediengespräch in Bern mitteilte, will er den Fall vor Gericht bringen.

Die Akten hätte man laut Beyeler der IAEO übergeben müssen. (Archivbild)
Die Akten hätte man laut Beyeler der IAEO übergeben müssen. (Archivbild)
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Der Bundesrat hatte vor einem Jahr beschlossen, Akten aus dem Verfahren gegen die mutmassliche Atomschmuggler-Familie Tinner vernichten zu lassen. Laut Erwin Beyeler war die BA mit dieser Aktion nicht einverstanden, konnte sie aber nicht mehr verhindern.

Immerhin habe die BA den Beschluss des Bundesrates nicht selber ausführen müssen. Bei seinem Entscheid habe der Bundesrat offenbar in der Meinung gehandelt, das Verfahren müsse so eingestellt werden. Die BA wolle das Verfahren indessen «aus Überzeugung» zu Ende bringen. Der Rest der Akten sollte als Beweis ausreichen.

Beyeler informierte weiter darüber, dass Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf, die am Schredder-Entscheid noch nicht beteiligt gewesen war, erfolglos einen Wiedererwägungsantrag gestellt hatte.

Tinners weiter in Untersuchungshaft

Nach Beyelers Ansicht hätten die Akten ohnehin nicht vernichtet, sondern der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO übergeben werden müssen. Bei den zerstörten Akten handelt es sich um Unterlagen, die bei den Gebrüdern Tinner sichergestellt worden waren. Sie befinden sich noch immer in Untersuchungshaft.

Zusammen mit ihrem Vater sollen die beiden von 2001 bis 2003 für Abdul Qader (Qadeer) Khan, den «Vater der pakistanischen Atombombe», gearbeitet haben, der ein geheimes Atomwaffenprogramm für Libyen durchführte. Ermittelt wird wegen dem Verdacht auf Verletzung des Kriegsmaterial- und des Güterkontrollgesetzes.

(ht/sda)

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