Fall «Carlos»

Bundesgericht lässt «Carlos» vorerst nicht frei

publiziert: Donnerstag, 12. Sep 2013 / 13:50 Uhr
«Carlos» bleibt vorerst im Gefängnis. (Symbolbild)
«Carlos» bleibt vorerst im Gefängnis. (Symbolbild)

Lausanne - Der jugendliche Straftäter «Carlos» bleibt vorerst im Gefängnis. Das Bundesgericht ist auf die Beschwerde des 17-Jährigen gegen den Zwischenentscheid des Zürcher Obergerichts nicht eingetreten. Die eigentliche Haftbeschwerde des jungen Mannes ist noch hängig.

6 Meldungen im Zusammenhang
Die Jugendanwaltschaft hatte Ende August die Verlegung von «Carlos» ins Gefängnis Limmattal in Dietikon ZH angeordnet. Die Massnahme erfolgte zu seinem eigenen Schutz, nachdem im Medienrummel um die vorangehende Unterbringung des 17-Jährigen in einer Wohnung mit persönlicher Betreuung sein Aufenthaltsort bekannt geworden war.

«Carlos» reichte gegen die Verlegung Beschwerde beim Zürcher Obergericht ein und stellte gleichzeitig ein Gesuch um aufschiebende Wirkung. Letzteres wies das Obergericht am 4. September ab, wogegen «Carlos» ans Bundesgericht gelangte. Die Richter in Lausanne sind auf seine Beschwerde nun gar nicht eingetreten.

Umstrittenes «Sonder-Setting»

Laut Bundesgericht ist aus «Carlos» Eingabe nicht ersichtlich, gegen welche verfassungsmässigen Rechte die Verweigerung der aufschiebenden Wirkung verstossen könnte. Nicht geprüft werden könne im aktuellen Verfahren, ob die vorübergehende Versetzung in eine geschlossene Einrichtung an sich zulässig gewesen sei.

Die eigentliche Beschwerde gegen die Inhaftierung ist noch am Zürcher Obergericht hängig. Der Fall «Carlos» war durch eine Reportage im Fernsehen SRF zum öffentlichen Thema geworden. Es stellte sich heraus, dass für den straffälligen Jugendlichen ein «Sonder-Setting» eingerichtet worden war.

«Unschöner» Einzelfall

Dieses umfasste eine 24-stündige Betreuung, begleitetes Wohnen in einer 4 1/2-Zimmer-Wohnung und therapeutische Massnahmen. Zudem besuchte «Carlos», der unter anderem einen Jugendlichen mit einem Messer schwer verletzt hatte, täglich ein Thai-Box-Training. Die Kosten beliefen sich auf insgesamt 29'200 Franken pro Monat.

Der Zürcher Justizdirektor Martin Graf nahm zum Fall vor einer Woche öffentlich Stellung. Demnach sollen solche Luxusbehandlungen für straffällig gewordene Jugendliche künftig nicht mehr möglich sein. Beim Fall «Carlos» handle es sich um einen «unschönen, eigentlich tragischen Einzelfall».

 

(tafi/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von 5 Leserinnen und Lesern kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
«Carlos», der junge Straftäter, der ... mehr lesen 9
«Carlos» akzeptiert die Verlegung ins Massnahmenzentrum Uitikon nicht. (Symbolbild)
Das Zürcher Obergericht hat entschieden.
Zürich - Der jugendliche Straftäter ... mehr lesen
Bern - Der Bundesrat möchte kein nationales Register für besonders gefährliche Straftäter, so wie es nach dem Tötungsdelikt an einer Sozialtherapeutin in Genf gefordert wird. Ein solches Register trage nichts zur Verbesserung der Situation bei. mehr lesen 
Das Zürcher Obergericht will «Carlos» nicht aus dem Gefängnis entlassen.
Zürich - Der jugendliche Straftäter ... mehr lesen 3
Weitere Artikel im Zusammenhang
Zürich - Der sogenannte «Fall Carlos» wird nun auch noch das Zürcher Obergericht beschäftigen. Der junge Mann hat durch seinen ... mehr lesen
Das Zürcher Obergericht setzt sich nun auch mit dem «Fall Carlos» auseinander. (Archivbild)
Ich sage es noch einmal, Midas ...
Vielleicht verständlicher: Diese und solche Vorfällte der letzten Jahre, die nicht mehr unbemerkt bleiben, weil wir heute xxx-fach vernetzter sind, in jeder Baziehung ... DIESE und solche unmöglichen Vorfälle sind Ausdruck einer Geisteshaltung, nicht nur in Gefängnissen! Wirkliche Gut-Menschen erkennen Gefahren, die von Schwerverbrechern ausgehen. Auch wenn diese schon länger kein Delikt mehr begangen haben. Manchmal eben nur darum, weil sie in Gefangenschaft sich befinden.

Ob un-Wort oder nicht - Dummheit, emotionale oder auch intellektuelle Dummheit oder intellektuelle Verirrung/en, diese sind nicht selten und denen begegne ich, vielleicht auch begegnen wir wohl täglich! Die Einen sehen, erkennen diese - die Andern nicht. So ist die Welt halt. Sonst hätten wir wirklich Frieden. Auch in unserer Schweiz, wo wir alles andere als wirklich FRIEDEN haben und erleben. Manchmal erleben müssen!
Das Unwort
Weder Sie noch ich machen den Duden oder sprachliche Umgangsbegriffe zu dem was sie sind oder umschreiben. Durch den umgangssprachlichen Gebrauch dieses Wortes, auch in der ganzen Presse, weiss jeder sofort welche Gruppe damit gemeint ist.

Dabei ist es für viele ein wahres Reizwort was ich sogar verstehen kann. Meine Reizworte sind "neo-liberal" wann immer etwas wirtschaftlich Sinn macht oder "Stammtisch" wann immer man etwas zu recht von links kritisiert. Wir beide müssen mit solchen Reizworten leben.

Mit dem Unterschied zwischen guten und schlechten Menschen hat das Wort im täglich gebrauch fast nichts mehr zu tun. Ein Gutmensch zu sein heisst ja nicht ein schlechter Mensch zu sein, viel mehr handelt es sich dabei um eine ideologische Grundeinstellung. Man meint es gut, die verwendeten Mittel oder die Überzeugung stehen aber richtigen Lösungen oft im Weg.

Jedenfalls glaube ich fest daran, mit meiner Meinung gegenüber Herrn Frei mindestens 75 % aller Schweizer hinter mich zu haben. Meine jetzt 82jährige Mutter wurde in der Schweiz in den letzten 4 Jahren einmal überfallen und einmal in der WSB Aarau grundlos niedergeschlagen. Nach Dunkelheit traut sie sich nicht mehr über einen Schweizer Bahnhof ob all des Gesindels.

Sind wir wirklich schon so weit gekommen? Überlassen wir das Land der Kontrolle des Dreckpacks mit einem lächerlichen Strafsystem?
Midas, dies hat mit dem Unwort 'Gutmensch' ...
... absolut nichts zu tun!

Ich würde sogar meinen, dass ein wirklicher GUT-Mensch, also jemand, der die anderen Menschen respektiert und entsprechend mit ihnen umgeht, dass ein solcher anständiger Mensch sich nie ohne angemessenen Schutz, mit so einem Schwerverbrecher abgibt!

Bodenlose Dummheit oder absolute Überschätzung der eigenen Urteilsfähigkeit haben hier WIEDER einmal mehr zum Unglück geführt!

Es scheint mir so, dass zuallererst unsere Ausbildungsorgane für solche betreuende Personen wohl immer noch genau so unrealistisch denken und handeln, wie vor 50 Jahren! SOLCHE Leute gehören aber längst ersetzt mit erfahrenen, denkenden, heutigen, jüngeren Kaderleuten, die wissen um was es hier geht!

Nur so erhalten wir Berufsleute/BetreuerInnen von Schwerverbrechern, welche meistens nicht "normal", sondern psychisch schwer KRANK sind ...!
Nur nichts lernen
Sie gehören auch zu denen die nie dazulernen und die Hälfte vergessen! Eigentlich sollte ein geistig höher entwickeltes Wesen wie der Mensch lernfähig sein und nicht ständig die gleichen Fehler machen.

Das Bundesgericht weiss, dass es der Bevölkerung gestrichen reicht und nur noch ein Funken fehlt.

Gerade gestern wieder nach dem Fall Carlos. Ein Sexual-Schwerverbrecher der in Frankreich 15 Jahre und in der Schweiz 10 Jahre Haft fasste, wird dank Kuscheljustiz von einer Therapeuti-IN (!) unbewacht zu einer Reitschule gefahren und ermordet. Der Täter ist flüchtig und es läuft eine Grossfahndung.

Opfer wie Lucie oder Marie interessieren Gutmenschen-Idioten wie Sie überhaupt nicht.

Ihre Zeilen sind wie der blanke Hohn für die Angehörigen von Opfern. Während das Opfer von Carlos mit 3500 für seine bleibenden Schäden abgespeist wird, blasen Ihre Genossen diesem Stück Dreck auch noch Puderzucker in den Hintern.

Meine Frage an Sie also: Wie bescheuert muss man eigentlich sein, bis man begreift dass man nicht die Täter sondern die Opfer vor diesem Abschaum der Gesellschaft schützen muss?
Ein Gefängnisaufenthalt kann gerade einen jungen Menschen noch mehr zerstören
Das Bundesgericht hat entschieden: Der 18-jährige Carlos bleibt im Gefängnis. Zu erinnern ist: Ein Gefängnisaufenthalt mit der damit verbundenen Isolation kann gerade einen jungen Menschen noch mehr zerstören, ändert seinen Charakter nicht zum Besseren. Im Vordergrund steht beim Einsperren der mittelalterliche Gedanke der Sühne und Vergeltung. Eine Gefängnisstrafe ist fast zu vergleichen mit der früher praktizierten Austreibung des bösen Geistes, des Teufels. Nicht wenige Menschen die eingesperrt werden, ertragen die Isolation im Gefängnis nicht, sie drehen durch oder werden körperlich krank oder bringen sich sogar um. Auch ein Hund oder ein Pferd werden krank wenn man sie einsperrt. Das hinter Gitter setzen von Menschen ist so abwegig wie die unsäglichen Strafen des islamischen Rechts der Scharia: Dieben Hände abhaken, Ehebrecherinnen steinigen. Es gibt heute andere Wege, als Kerker, Teufelsaustreibung und Scharia, um die Gesellschaft zu schützen und um Täter zu bessern.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem eigenen Mofa frühzeitig viele Erfahrungen im Strassenverkehr.
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem ...
Publinews Jugendliche schätzen Aktivität und Mobilität. Statt ständig auf Eltern oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein, lohnt es sich, über den Besitz eines eigenen Mofas nachzudenken. Schliesslich bietet es mehr Flexibilität und Unabhängigkeit. mehr lesen  
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte ... mehr lesen
Apple hatte Musikstreaming-Konkurrenten im App Store benachteiligt.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft schnell an Aufmerksamkeit, nur um später wieder von der Bildfläche zu verschwinden. Peppr, einst ein heisses Thema unter Technikbegeisterten, ist ein Beispiel für diesen Trend. Was zeichnete Peppr also aus, und welche Herausforderungen führten zu seinem Niedergang? mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Basel 3°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen immer wieder Schnee
Bern -1°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 2°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen trüb und nass
Genf 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten