Bundesrätin Leuthard in Russland durchsucht

publiziert: Samstag, 12. Jul 2008 / 20:20 Uhr

St. Petersburg - Auch Bundesrätin Leuthard hat auf ihrer Russland-Reise die Allmacht der Bürokratie zu spüren bekommen. Bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen von St. Petersburg wurde die Schweizer Wirtschaftsministerin zum Ausziehen ihrer Schuhe gezwungen.

Für Doris Leuthard war es als Bundesrätin das erste Mal, dass ihr so etwas passiert sei.
Für Doris Leuthard war es als Bundesrätin das erste Mal, dass ihr so etwas passiert sei.
2 Meldungen im Zusammenhang
Leuthard weigerte sich zunächst und ging mit ihren Schuhen durch die Metallerkennungsschleuse.

Doch der Schrank von russischem Sicherheitsbeamten liess die Wirtschaftsministerin auf ihrem Weg zum Flugzeug nicht weiter.

Der Schweizer Botschafter Erwin Hofer intervenierte energisch mit hochrotem Kopf.

Auch ABB-Manager Richard Friedl, der Schweizer Wirtschaftsminister oft auf ihren Missionen begleitet, schaltete sich lautstark ein.

Keine Einsicht der Sicherheitsleute

Übersetzerinnen versuchten den Beamten klarzumachen, dass sie eine Regierungsmitglied vor sich hätten.

Botschaftsangestellte telefonierten mit dem Handy, um Vorgesetze der russischen Sicherheitsleute zu erreichen. Auch der Pilot der Swiss-Maschine kam gelaufen, weil er mittlerweile seine Startzeit verpasst hatte.

Nichts half. Alles prallte an dem bulligen Uniformierten ab, der seine gelangweilste Apparatschik-Mine aufsetze, die in einem Hollywood-Film als übertriebenes Sowjet-Klischee aufgefasst würde.

Reaktion mit Protestbrief

Schliesslich gab Leuthard nach: Wie alle anderen Mitglieder der rund 20-köpfigen Schweizer Wirtschaftsdelegation legte sie ihre halboffenen Schuhe aufs Band der Durchleuchtungsmaschine und schritt durch die Metallerkennungsschleuse. Auf der anderen Seite musste sie sich noch von einer russischen Sicherheitsbeamtin abtasten lassen.

Mit rund 20 Minuten Verspätung konnte die Swiss-Maschine abheben. Das sei das erste Mal als Bundesrätin, dass ihr so etwas passiert sei, sagte Leuthard der Nachrichtenagentur SDA. Auf den Vorfall werde die Schweiz mit einem Protestbrief reagieren. Denn für Regierungsmitglieder gälten die speziellen Regeln der diplomatischen Immunität.

(bert/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Die Schweiz hat offiziell gegen die Leibesvisitation von Bundesrätin ... mehr lesen
Für Doris Leuthard sei der Vorfall nun abgehakt. (Archivbild)
Sonderbehandlung??
Wieso denn? Alle Menschen sind gleich, und sollten doch gleich behandelt werden? Die Empörung der Delegation in Ehren, eine gute Seite hat die Sache doch: dass auch unsere Politiker mit ihrer Eskorte wiedermal aus ihrem Cocon gezupft werden und die Realität der Bürger ungefiltert erleben: wir Normalos haben doch ständig mit solchen Schickanen zu kämpfen, überall heisst es: "Das sind die Vorschriften, Sie dürfen nicht blablabal, Sie müssen dieses Formular ausfüllen blablabla, stellen SIe sich in die Reihe...."
Aber die Szene ist schon filmreif, ich hätte sie gerne aus der Nähe beobachtet!
Bürokratie
Scheinbar sind die Zollbeamten an den Flughäfen überall gleich : stur, arrogant und völlig hirnlos
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Die Verzinsung bietet einen Anreiz, Covid-19-Kredite nicht länger als notwendig zu beanspruchen.
Die Verzinsung bietet einen Anreiz, ...
Buchhaltung Bern - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 27. März 2024 beschlossen, die Zinssätze für die ausstehenden Covid-19-Kredite per 31. März 2024 unverändert zu belassen. Für Kredite bis 500'000 Franken sind weiterhin 1,5 Prozent und für Kredite über 500'000 Franken 2 Prozent zu entrichten. mehr lesen  
Bei einem Treffen am 13. Februar 2024 in Bern diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, Städte, Gemeinden, Bau- und Immobilienwirtschaft sowie der Zivilgesellschaft unter Leitung von Bundesrat Guy Parmelin Massnahmen zur Behebung der Wohnungsknappheit. Ein Aktionsplan mit über 30 Empfehlungen wurde vereinbart, um das Wohnungsangebot zu erhöhen und qualitativ hochwertigen, erschwinglichen und bedarfsgerechten Wohnraum zu schaffen. mehr lesen  
Bernerhof, Sitz des Staatssekretariat für internationale Finanzfragen SIF.
Buchhaltung Das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) hat ihren Jahresabschlussbericht für das ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.auktionen.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten