Grenzenlose Migrantenaufnahme birgt Gefahrenpotential

Bundesrat Maurer sieht steigende Terrorgefahr

publiziert: Samstag, 26. Sep 2015 / 11:11 Uhr
Verteidigungsminister Ueli Maurer: «Gerade die unkontrollierte Weiterreise von Flüchtlingen aus europäischen Staaten in die Schweiz birgt ein reales Risiko.»
Verteidigungsminister Ueli Maurer: «Gerade die unkontrollierte Weiterreise von Flüchtlingen aus europäischen Staaten in die Schweiz birgt ein reales Risiko.»

Bern - Für Verteidigungsminister Ueli Maurer ist die Terrorgefahr in der Schweiz gestiegen. Mit der aktuellen Migrationswelle in der EU könnten auch Flüchtlinge einreisen, die dem Dschihad nahestehen. Asylsuchende würden darum intensiver überprüft.

8 Meldungen im Zusammenhang
Dies geschehe in Zusammenarbeit zwischen dem Staatssekretariat für Migration (SEM) und dem Nachrichtendienst des Bundes, sagte der Bundesrat in einem Interview mit der «Basler Zeitung» vom Samstag. Bei einigen Herkunftsländern finde die Überprüfung systematisch statt. Bei anderen Ländern leite das SEM die Dossiers nur bei Verdacht weiter.

«Doch die Kontrollen werden nie lückenlos sein», warnte Maurer. Auch die Möglichkeiten des nachrichtendienstlichen Datenabgleichs seien klar begrenzt. Und wer einmal die Schengen-Grenze überschritten habe, könne sich relativ frei bewegen. «Gerade die unkontrollierte Weiterreise von Flüchtlingen aus europäischen Staaten in die Schweiz birgt ein reales Risiko.»

Die Zeiten seien gefährlicher geworden, bilanziert der Verteidigungsminister. Das Eskalationspotenzial für einen überregionalen Krieg sei nicht ausgeschlossen. Zwischen den Grossmächten USA und Russland sieht Maurer das Potenzial eines konventionellen Kriegs allerdings nicht. Dafür fehlten beiden Seiten die Mittel.

Gefährlicher Naher Osten

Der Brandherd im Nahen Osten sei aber gefährlicher geworden. Der Islamische Staat sei mehr als eine Terrororganisation und zeige Ansätze eines Staates, während bisherige Grenzen zerfielen. Die Unberechenbarkeit sei hier sehr gross.

Aktuell finde ein Wirtschaftskrieg zwischen Ost und West statt und in Europa herrsche Unsicherheit. Diese Themen seien der Schweizer Politik zu wenig bewusst, wohl aber dem Volk.

Dank eines bürgerlichen Schulterschlusses habe sich die Lage für die Schweizer Armee zwar verbessert. Heute spreche man von einem Bestand von 100'000 Mann und einem Budget von fünf Milliarden Franken. «Doch es dürfte mehr sein», verlangte Maurer. Im Ernstfall stehen laut seinen Angaben auf Anhieb nur fünf Infanterie-, zwei Schutz- und Rettungs- sowie eine Sanitätskompanie zur Verfügung.

Effektiv bestehe die gerade im Dienst stehende Armee nur aus 4000 Mann. Nun sei sein Departement daran, Ausbildungs- und Bereitschaftsgrad zu verbessern. Das brauche aber Zeit. Das Wissen, wie eine Mobilisierung abläuft, sei grösstenteils verloren gegangen.

(asu/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Washington - Die US-Regierung hat ... mehr lesen
Die US-Regierung warnt.
400 Asylsuchende werden für die Dauer von sechs Monaten einquartiert.
Sarnen OW - Der Bund nimmt am Glaubenberg bei Sarnen OW im November ein Asylzentrum in Betrieb - ein halbes Jahr früher als geplant. Darüber hat er die Bevölkerung am ... mehr lesen
Bern - Mit einer Menschenkette ... mehr lesen
«Wir brauchen Brücken statt Mauern.» (Symbolbild)
Weitere Artikel im Zusammenhang
Die Chance einer Genehmingung eines Asylgesuchs soll sich so von Land zu Land nicht so stark unterscheiden.
Bern - Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga kritisiert ein «Ungleichgewicht» bei der Lastenteilung unter den Mitgliedstaaten des Dublin-Abkommens. Zehn Länder, darunter ... mehr lesen 1
Bern - Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) überprüft wegen Terrorgefahr alle ... mehr lesen 1
Das Staatssekretariat für Migration (SEM) übergibt alle Asylanträge und Dossiers von Personen aus bestimmten Staaten an den Nachrichtendienst des Bundes. (Symbolbild)
Für die Schweiz sieht Ex-Bundesanwältin Carla Del Ponte keine unmittelbare Gefahr.
Zürich - Die frühere Bundesanwältin Carla Del Ponte hat sich besorgt über die Terroranschläge in Frankreich geäussert. Eine unmittelbare Terrorgefahr für die Schweiz sieht sie jedoch in ... mehr lesen 1
Es...
ist vollkommen unwahrscheinlich, dass sich keine Terroristen unter den Hunderttausenden von "Flüchtlingen" befinden die nach Europa drängen. Man darf auch nicht vergessen, dass es sich bei den syrischen "Flüchtlingen" durchgehend um strenge Muslime handelt die den religiös weicheren und offeneren Kurs B. al-Assads und der Alawiten vollständig ablehnen und verachten.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
Buchhaltung Bern - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 27. März 2024 beschlossen, die Zinssätze für die ausstehenden ... mehr lesen  
Die Verzinsung bietet einen Anreiz, Covid-19-Kredite nicht länger als notwendig zu beanspruchen.
Bei einem Treffen am 13. Februar 2024 in Bern diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, Städte, Gemeinden, Bau- und Immobilienwirtschaft sowie der Zivilgesellschaft unter Leitung von Bundesrat Guy Parmelin Massnahmen zur Behebung der Wohnungsknappheit. Ein Aktionsplan mit über 30 Empfehlungen wurde vereinbart, um das Wohnungsangebot zu erhöhen und qualitativ hochwertigen, erschwinglichen und bedarfsgerechten Wohnraum zu schaffen. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 11°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Basel 4°C 11°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
St. Gallen 1°C 8°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Bern 1°C 11°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Luzern 3°C 11°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Genf 2°C 13°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Lugano 4°C 13°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten