Im Januar hatte das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement
eine generelle Erhöhung der Milchkontingente noch zurückgestellt.
Angesichts der anhaltend guten Verfassung ihrer Märkte wiederholten
die Milchproduzenten und -verwerter ihren Antrag.
Der Bundesrat hat ihrer Forderung nun nachgegeben. Zusammen mit
der Anpassung der Gesamtmilchmenge werden auch die
Zusatzkontingente erhöht. Wer in diesem Jahr ein Tier aus dem
Berggebiet zukauft, erhält im folgenden Milchjahr neu 2000 statt
1500 Liter.
Preisdruck erst 2002
Auf die Preise der Milchprodukte wirke sich die Erhöhung des
Milchkontingents dieses Jahr noch nicht aus, weil der Bund die
Beihilfen bereits festgelegt habe, meinte Samuel Lüthi, Direktor
der Schweizer Milchproduzenten (SMP) auf Anfrage. Im kommenden Jahr
werde die Zusatzmenge aber einen Preisdruck auslösen.
Die Märkte für Milchprodukte seien derzeit international gesund.
Grund seien die BSE- und die MKS-Krisen sowie das gute Konsumklima,
so Lüthi. Die Milchproduzenten konnten deshalb die Preise für
verschiedene Milchprodukte wie Käse und Butter auf den 1. Mai
erhöhen.
Die Vermarktung der zusätzlichen Milchmenge sei bei der
gegenwärtigen grossen Nachfrage problemlos zu bewerkstelligen,
heisst es in einer Stellungnahme des Schweizerischen
Bauernverbandes. Es gelte nun zwischen Produzenten und Abnehmern
die Absatzmengen und die Preisstaffelung im Detail festzulegen.
Die längerfristigen Auswirkungen des bundesrätlichen Entscheides
seien schwierig abzuschätzen. Die Entwicklung des Milchmarktes
müsse aufmerksam verfolgt und allenfalls im nächsten Frühling neu
beurteilt werden.
(kil/sda)