Kulturbotschaft 2016-2019

Bundesrat plant mit 900 Mio. für Kultur

publiziert: Mittwoch, 28. Mai 2014 / 17:23 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 28. Mai 2014 / 18:04 Uhr
Den grössten Brocken erhält wie in der laufenden Periode der Film.
Den grössten Brocken erhält wie in der laufenden Periode der Film.

Bern - Der Bundesrat will in der Zeit von 2016 bis 2019 insgesamt 895 Millionen Franken in die Kulturförderung investieren. Das ist deutlich mehr als in der laufenden Periode. Mit dem Geld will der Bundesrat unter anderem den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern.

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So soll die Übersetzung von Schweizer Literatur in die anderen Landessprachen gefördert werden, wie Kulturminister Alain Berset heute vor den Medien sagte. Ohne signifikante Anreize des Bundes drohe die Literatur nur im jeweiligen Sprachraum wahrgenommen zu werden, heisst es in der Kulturbotschaft 2016-2019.

Im Vergleich zur laufenden Periode 2012 bis 2015 sieht diese Zusatzmittel von insgesamt rund 120 Millionen Franken vor. Dieser Zustupf trotz Spardruck zeige, dass der Bundesrat die Bedeutung der Kultur anerkenne, sagte Berset.

Deutlich mehr Geld will die Regierung in den nächsten Jahren im Rahmen des Kulturförderungsgesetzes (KFG) ausgeben: 138 Millionen Franken statt wie in der laufenden Periode knapp 100 Millionen Franken. Diese Zunahme ist auch auf das Volks-Ja zum Verfassungsartikel zur Jugendmusikförderung im Herbst 2012 zurückzuführen.

Bisher förderte der Bund die musikalische Bildung nämlich mit jährlich rund 500'000 Franken, wie aus der Kulturbotschaft hervorgeht. Für die Zeit bis 2019 beantragt der Bundesrat nun Zusatzmittel in der Höhe von 3 Millionen Franken pro Jahr.

Grösster Brocken für den Film

Den grössten Brocken erhält wie in der laufenden Periode der Film. In die Filmförderung sollen in den vier Jahren gemäss Botschaft rund 200 Millionen Franken fliessen.

Das Geld soll gemäss Berset unter anderem dafür sorgen, dass Schweizer Filme und Koproduktionen möglichst umfassend in der Schweiz hergestellt werden. Von der Wertschöpfung würden dann wiederum die jeweiligen Regionen profitieren.

112,9 Millionen Franken sollen in Heimatschutz und Denkmalpflege fliessen. Gefördert werden ausserdem Sprache und Verständigung sowie die Schweizerschulen im Ausland. Die Stiftung Pro Helvetia erhält mit 166,3 Millionen Franken rund 26 Millionen Franken mehr als bisher.

Aufgestockt wird auch der Zahlungsrahmen für das Schweizerische Nationalmuseum, zu dem auch das Landesmuseum in Zürich gehört. Letzteres erhält derzeit einen Erweiterungsbau. Unter anderem deshalb erhält das Nationalmuseum mit rund 127 Millionen Franken fast ein Viertel mehr Geld.

Mehr Geld für Fahrende-Stiftung

Auch die jüngst wieder vermehrt in den Schlagzeilen stehende Minderheit der Fahrenden ist Teil der Kulturbotschaft. Die Stiftung «Zukunft für Schweizer Fahrende» soll künftig pro Jahr 700'000 bis 800'000 Franken aus der Bundeskasse erhalten - rund doppelt so viel wie in den Jahren 2012-2015.

Von der neuen Kulturbotschaft erhofft sich die Direktorin des Bundesamts für Kultur, Isabelle Chassot, eine bessere Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden. Derzeit sei die Kulturförderung zu wenig koordiniert, sagte Chassot.

Die Botschaft geht nun bis am 19. September 2014 in die Vernehmlassung. Bevor dann sie dann ins Parlament geschickt wird, wird ihre Geltungsdauer noch um ein Jahr bis 2020 verlängert - dies habe der Bundesrat am Mittwoch entschieden, sagte Berset. Die Kulturbotschaft soll damit zeitlich mit anderen mehrjährigen Finanzierungsbeschlüssen abgestimmt werden.

(bert/sda)

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Lob und Tadel.
Gesellschaftlicher Zusammenhalt?
Geld verteilen für
- Übersetzungen
- Musikunterricht
- Filmförderung
- Landesmuseum

Was hat das alles mit "gesellschaftlichem Zusammenhalt" zu tun?
Bundesrat und Parlament tun doch alles, um Keile in die Gesellschaft zu treiben.
Zwar nicht zwischen die Sprachgruppen, aber zwischen sozial unterschiedlich gestellte Gruppen.

Da muss natürlich ein Feigenblatt her.
Die Übersetzung Schweizerischer Literatur fördert natürlich das Verständnis. Und das in einem Land, wo jeder mit Grundschulbildung mindestens eine zweite Landessprache beherrschen sollte?

Wenn sich also ein Welscher nicht für Deutschschweizer Literatur interessiert, obwohl er sie lesen könnte (und vice versa), dann fördert es den gesellschaftlichen Zusammenhalt, wenn man ihm die verschmähte Literatur übersetzt? Naja, das ist auch eine Theorie.
Ich verstehe andere Kulturen besser, wenn ich mir deren Literatur in der jeweiligen Sprache verköstige.

Aber so kann man Millionen für "Sprachgebildete" Übersetzerinnen ausgeben.
Pro Seite einen Stutz - das müsste eigentlich reichen. Sonst ist die Leistung ungenügend.
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