Lösung für Grenzregionen

Bundesrat stopft MWSt-Schlupfloch

publiziert: Mittwoch, 16. Apr 2014 / 18:37 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 16. Apr 2014 / 19:20 Uhr
Der Tessiner Nationalrat Ignazio Cassis. (Archivbild)
Der Tessiner Nationalrat Ignazio Cassis. (Archivbild)

Bern - Der Bundesrat kommt dem Tessin und den anderen Grenzregionen entgegen: Er will die Steuerschlupflöcher für ausländische Unternehmen, die in der Schweiz vorübergehende Leistungen erbringen, schliessen.

2 Meldungen im Zusammenhang
Heute sind diese Unternehmen von der Mehrwertsteuerpflicht befreit, wenn ihr jährlicher Umsatz in der Schweiz nicht mehr als 100'000 Franken beträgt. Neu soll der weltweite Umsatz massgebend sein, wie das Eidg. Finanzdepartement (EFD) mitteilte. Die Grenze bleibt bei 100'000 Franken.

Zudem sollen in Zukunft alle ausländischen Unternehmen, die vorübergehend in der Schweiz tätig sind, eine Schweizer Mehrwertsteuernummer angeben müssen. Dies im Rahmen des bestehenden Online-Meldeverfahrens. So könne die Steuerverwaltung eine allfällige Mehrwertsteuerpflicht besser durchsetzen können, heisst es in einer Mitteilung.

Reaktion auf Klagen

Den Anstoss zu dieser zweiten Neuerung hatte eine Motion des Tessiner Nationalrats Ignazio Cassis (FDP) gegeben, die im vergangenen Jahr im Parlament eine Mehrheit fand.

Das Tessin beklagt sich wie andere Grenzregionen schon lange über den Wettbewerbsvorteil für ausländische Unternehmen durch das geltende Mehrwertsteuergesetz. Mit den beiden Massnahmen, die er am Mittwoch beschloss, hat der Bundesrat nun auf die Klagen reagiert.

Der Wechsel vom Umsatz in der Schweiz zum weltweiten Umsatz soll über die laufende Teilrevision des Mehrwertsteuergesetzes erfolgen. Die Massnahme, dass ausländische Firmen über eine Schweizer Mehrwertsteuernummer verfügen müssen, soll wiederum gemeinsam vom Finanzdepartement und dem Eidg. Justiz und Polizeidepartement (EJPD) umgesetzt werden.

Mehreinnahmen von 10 Millionen

Dass in Zukunft neu der weltweite Umsatz für die Mehrwertsteuerpflicht massgebend sein soll, hatte Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf bereits im März angekündigt. Damit würden praktisch alle vorübergehend in der Schweiz tätigen Unternehmen erfasst, da kaum eine Firma unter dieser Grenze wirtschafte, sagte Widmer-Schlumpf damals. «Ich gehe davon aus, dass wir dieses Problem damit gelöst haben.»

Selbst jene Unternehmen, die in der Schweiz mehr als 100'000 Franken erzielen und damit bereits heute eigentlich Mehrwertsteuern entrichten müssten, täten dies fälschlicherweise oft nicht, teilte das EFD am Mittwoch mit. Die obligatorische Nennung einer Schweizer Mehrwertsteuernummer soll hier nun Abhilfe schaffen.

Die jährlichen Mehreinnahmen durch die Massnahme schätzt der Bundesrat auf mindestens 10 Millionen Franken.

(bert/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Tessiner Unternehmer fühlen ... mehr lesen
Laut Widmer-Schlumpf soll die künftige Regelung «die Ungerechtigkeit eliminieren, die heute besteht...»
Die Steuerkonditionen machen Arbeitsplätze im Tessin für Italiener angeblich attraktiv.
Bellinzona - Das Tessin fordert vom Bundesrat, das Grenzgängerabkommen mit Italien aufzukündigen. Eine entsprechende Standesinitiative der FDP wurde am Mittwoch mit 53 Ja-Stimmen gegen zwei ... mehr lesen
Patchwork
Wird eine Firma MWSt-pflichtig, so kann sie künftig jeglichen Vorsteuerabzug geltend machen. Der im Ausland erwirtschaftete DL-Umsatz hingegen ist von der Steuer befreit. Also erhält diese Firma die in der Schweiz bezahlte MWSt zurück. Das könnte teuer werden.

Eine typische Appeasement-Lösung aus dem Hause EWS. Wahrscheinlich will man den Tessinern eine Valium verpassen, die aus dem Grenzgängerabkommen aussteigen möchten.

So what.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Teil des Plans ist die Durchmischung von Arbeits- und Wohnzonen sowie eine Überprüfung möglicher höherer Bauprojekte an geeigneten Standorten.
Teil des Plans ist die Durchmischung von Arbeits- und Wohnzonen ...
Bei einem Treffen am 13. Februar 2024 in Bern diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, Städte, Gemeinden, Bau- und Immobilienwirtschaft sowie der Zivilgesellschaft unter Leitung von Bundesrat Guy Parmelin Massnahmen zur Behebung der Wohnungsknappheit. Ein Aktionsplan mit über 30 Empfehlungen wurde vereinbart, um das Wohnungsangebot zu erhöhen und qualitativ hochwertigen, erschwinglichen und bedarfsgerechten Wohnraum zu schaffen. mehr lesen 
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und ... mehr lesen  
Für die Solarwirtschaft wurden die Berufe «Solarinstallateur/in EFZ», «Solarmonteur/in EBA» eingeführt.
Bernerhof, Sitz des Staatssekretariat für internationale Finanzfragen SIF.
Buchhaltung Das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) hat ihren Jahresabschlussbericht für das ... mehr lesen  
Mehr Geld, mehr Qualität  Das Finanzierungssystem für überbetriebliche Kurse in der Berufsbildung (üK) erweist ... mehr lesen  
Die überbetrieblichen Kurse (üK) sind der dritte Lernort in der beruflichen Grundbildung.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 5°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Basel 8°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 4°C 14°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Bern 4°C 16°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 6°C 16°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 16°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 17°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten