Homosexuelle sollen Kinder ihrer Partner adoptieren dürfen

Bundesrat will Adoption für Schwule lockern

publiziert: Mittwoch, 22. Feb 2012 / 13:34 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 22. Feb 2012 / 14:05 Uhr
Kinder von gleichgeschlechtlichen Paaren konnten bisher nicht im gleichen Mass rechtlich abgesichert werden wie Kinder in ehelichen Gemeinschaften.
Kinder von gleichgeschlechtlichen Paaren konnten bisher nicht im gleichen Mass rechtlich abgesichert werden wie Kinder in ehelichen Gemeinschaften.

Bern - Homosexuelle sollen die Kinder ihrer Partner adoptieren dürfen. Der Bundesrat hält dies im Interesse des Kindeswohls für angebracht. Eine uneingeschränkte Öffnung der Adoption für Schwulen- und Lesben-Paare lehnt er aber ab.

3 Meldungen im Zusammenhang
Nach dem Willen des Bundesrates sollen Homosexuelle in eingetragenen Partnerschaften nur Stiefkinder adoptieren dürfen, also Kinder aus einer früheren Beziehung oder einer vorangegangenen Adoption der eingetragenen Partnerin oder des Partners.

Die Stiefkindadoption durch gleichgeschlechtliche Paare würde die Kinder in eingetragenen Partnerschaften jenen in Ehen rechtlich gleichstellen, schreibt der Bundesrat in seiner am Mittwoch veröffentlichten Antwort auf eine Motion der ständerätlichen Rechtskommission.

Obwohl bereits heute viele Kinder in einer solchen Beziehung aufwachsen würden, könnten sie gegenwärtig nicht im gleichen Mass rechtlich abgesichert werden wie Kinder verheirateter Paare.

Generelle Öffnung «nicht opportun»

Dass gleichgeschlechtliche Paare generell Kinder adoptieren können, will der Bundesrat hingegen nicht. Er begründet dies mit mangelnder gesellschaftlicher Akzeptanz und erinnert an die Abstimmung zum Partnerschaftsgesetz. Das Stimmvolk hatte das Gesetz, das registrierte Partnerschaften ermöglicht, gutgeheissen.

Die breite Akzeptanz hat nach Überzeugung des Bundesrates wesentlich damit zu tun, dass mit dem neuen Gesetz die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Personen beseitigt werden konnte, ohne dass gleichzeitig eingetragenen Paaren die Adoption und die medizinisch unterstützte Fortpflanzung ermöglicht wurde.

Vor diesem Hintergrund halte er die uneingeschränkte Öffnung der Adoption für gleichgeschlechtliche Paare zum heutigen Zeitpunkt «nicht für opportun», schreibt der Bundesrat. Deshalb empfiehlt er die Motion der ständerätlichen Rechtskommission zur Ablehnung.

Unabhängig von sexueller Orientierung

Geht es nach der Ständeratskommission, sollen künftig alle Erwachsenen, ungeachtet ihres Zivilstandes und ihrer Lebensform, ein Kind adoptieren können. Bedingung ist, dass die Adoption für das Kind die beste Lösung ist. «Regenbogenfamilien» seien eine gesellschaftliche Realität, argumentierte die Kommission.

(asu/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von 4 Leserinnen und Lesern kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Auch gleichgeschlechtliche ... mehr lesen 2
Das Anliegen homosexueller Paare hat eine erste Hürde genommen.
Ein Gesundheitsangebot für Schwule.
Bern - Schwule und andere Männer, ... mehr lesen
Genf - Über 1000 Personen haben ... mehr lesen 2
Fortschritte sind gefordert.
Sie schauen den Club?
So viel heisse Luft wie im Club wird ja nicht mal in einem Heissluftballon produziert.
Haben Sie nichts besseres zu tun? Schauen Sie doch TeleBlocher :) oder Schawinski:)

Nun gut, Ihre Argumente sind nicht mal so schlecht. Trotzdem, diser Beschluss des Bundesrates in dieser Sache wird mir keine Kopfschmerzen machen bei allem was dort so entschieden wird.
die Konsequenzen sind vorher bekannt!
Mein Kommentar bezieht sich vor allem auf den «Club» http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2012/02/21/Schweiz/Club.... In diesem Fall haben zwei Frauen, welche in eingetragener Partnerschaft zusammenleben, sich künstlich befruchten lassen, was in der Schweiz nach Gesetz nicht erlaubt ist. Nachher berufen sie sich auf die Schlechterstellung der Kinder, obwohl sie allein aus egoistischen Motiven gehandelt haben. Zudem beschäftigen sie die Gerichte und, nachdem das Bundesgericht die Beschwerde abgelehnt hat, ziehen den Rechtsstreit nach Strasbourg weiter. Der Fall della Valle ist noch skurriler. Zwei Männer haben in Amerika ein Kind adoptiert (weil dies in der Schweiz nicht erlaubt ist) und nun beschwert sich della Valle über den Status des Kindes gegenüber seinem ’Ehemann’, welcher zwischenzeitlich verstorben ist. Das Beste ist, dass er im gleichen Haus wohnende Lesben mit seinem Samen beglückt hat, damit sie ihren Kinderwunsch erfüllen können.

Wie gesagt, unsere Gesellschaft degeneriert. Geben wir doch am besten gleich alles frei:Klonen, Leihmütter und Leihväter, aber auch gentechnisch veränderte Pflanzen usw., usw.

Wenn ein Elternteil erst im Nachhinein seine Neigung feststellt und gemeinsame Kinder aus der heterosexuellen Ehe da sind, besteht aus meiner Sicht kein Handlungsbedarf, denn der andere (weiterhin heterosexuelle) Partner verschwindet ja erbrechtlich nicht einfach von der Bildfläche.

Das römische Reich ging auch einmal unter; wir sind auf dem besten Weg dazu. Dies tönt ein bisschen abgedroschen, aber ich empfinde es so.

Mit Homophobie hat dies nichts zu tun, denn ich sage ja, dass Homosexualität Privatsache ist. Aber sie sollen nicht die gleichen Möglichkeiten haben wie heterosexuelle Paare, denn die Biologie ist noch nicht so weit!!!
Homophob oder was?
Also das Stiefkinder, und nur die, adoptiert werden können finde ich in Ordnung. Schliesslich geht es hier nur um die rechtliche Absicherung.

Eine generelles Adoptionsrecht wird ja nicht gegeben, das fände ich auch falsch. Denn es braucht Grenzen, auch für eine liberale Gesellschaft.
Was passiert wenn man keine Regeln mehr hat zeigt ja die neoliberale Hochfinanz wunderbar auf.
Gesellschaft ohne Grenzen
Warum nicht gleich auch das Klonen freigeben oder natürlich oder künstflich befruchtete Leihmütter gestatten?

Die Degeneration unserer Gesellschaft ist nicht mehr aufzuhalten. Wer gestern den «Club» gesehen hat, hat bereits einen Vorgeschmack erhalten.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
Buchhaltung Bern - Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 27. März 2024 beschlossen, die Zinssätze für die ausstehenden ... mehr lesen  
Die Verzinsung bietet einen Anreiz, Covid-19-Kredite nicht länger als notwendig zu beanspruchen.
Teil des Plans ist die Durchmischung von Arbeits- und Wohnzonen sowie eine Überprüfung möglicher höherer Bauprojekte an geeigneten Standorten.
Bei einem Treffen am 13. Februar 2024 in Bern diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, Städte, Gemeinden, Bau- und Immobilienwirtschaft sowie der Zivilgesellschaft unter Leitung von Bundesrat Guy ... mehr lesen  
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und ... mehr lesen  
Für die Solarwirtschaft wurden die Berufe «Solarinstallateur/in EFZ», «Solarmonteur/in EBA» eingeführt.
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 2°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Basel 3°C 12°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
St. Gallen 1°C 8°C Schneeregenschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Bern 2°C 11°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Luzern 2°C 11°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Genf 2°C 14°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Lugano 6°C 15°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten