Bei den Grenzwerten für Antennenstandorte herrschten chaotische
Verhältnisse, sagte Nationalrat Georges Theiler (FDP/LU) in der
Debatte über eine dringliche Interpellation der Kommission für
Verkehr und Fermeldewesen (KVF). Die Schweiz riskiere damit, den
Wettbewerb zu behindern und technologisch in Rückstand zu geraten.
Es habe sie erstaunt, dass der Nationalrat neuerdings auch über
Vollzugsrichtlinien zu Verordnungen debattiere, sagte Simonetta
Sommaruga (SP/BE). In Wirklichkeit gehe es den Bürgerlichen auch
nicht darum, sondern um die Abschwächung der Grenzwerte.
Von Angstmacherei sprach dagegen Simon Schenk (SVP/BE).
Schliesslich seien die Immissionswerte von SRG-Sendern,
SBB-Zugfunk, Trafoanlagen und Starkstromleitungen, aber auch von
verschiedenen Geräten im Haushalt vielfach deutlich höher als jene
von Mobilfunkantennen.
Bundesrat Moritz Leuenberger räumte Vollzugsprobleme bei Gemeinden
und Kantonen ein. Wenn sich die zuständigen Bundesämter uneinig
seien, dann könne er dies entscheiden. Bis Ende Monat soll laut
Leuenberger die Vollzugsregelung so weit bereinigt sein, dass sie
bis am 1. Juli in Kraft treten kann.
Dabei gehe es um Fragen der Berechnung der Strahlung,
Abstandsregelungen, Bewilligungsverfahren oder das Vorgehen bei
einer Änderung der Sendeleistung. Dort wo eine Gefahr drohe, solle
im Rahmen des wirtschaftlich Möglichen, aber im Zweifel für die
Gesundheit legiferiert werden.
(kil/sda)