USA setzen Angriffe auf Afghanistan fort

Bush: Netzwerk der Taliban wurde auseinander gerissen

publiziert: Sonntag, 14. Okt 2001 / 17:30 Uhr

Washington/Kabul - Mit massiven Bombenangriffen auf Ziele in Kabul und Kandahar sind die USA am Sonntag in die zweite Woche ihres Feldzugs gegen das Terroristennetzwerk und die herrschenden Taliban in Afghanistan gegangen.

In der ersten Phase haben sie nach Einschätzung von Präsident George W. Bush ihre Ziele erreicht, den Gegner in wichtigen Bereichen zu schwächen. In den kommenden Wochen wollen die USA nach einem Bericht der "Washington Post" mit einer Serie verdeckter Aktionen durch Spezialeinheiten, Bombardements und Helikoptereinsätzen den Druck verstärken.
"Wir haben das Netzwerk der Terroristen innerhalb Afghanistans auseinander gerissen", sagte Bush am Samstag in seiner wöchentlichen Radioansprache. "Wir haben die Taliban militärisch geschwächt, und wir haben die Luftabwehr der Taliban gelähmt."
Die Luftabwehr der Taliban ist nach Angaben des arabischen TV-Senders El Dschasira zumindest rund um die Hauptstadt Kabul kaum noch aktiv. Die US-Luftangriffe auf die Hauptstadt hätten in den vergangenen Tagen stark zugenommen. Neben Kabul standen die vier grössten Städte Afghanistans unter ständigem Beschuss.

Neue Drohungen

El Dschasira hatte in der Nacht zum Sonntag erneut ein Video der Terrororganisation El Kaida von Osama bin Laden ausgestrahlt. Darin drohte der Sprecher der Organisation, Suleiman Abu Gheith, mit weiteren Flugzeugattentaten in den USA. Eine Sprecherin des Weissen Hauses wies die Drohung als "weitere Propaganda" zurück.
Die Taliban erlaubten am Wochenende erstmals einer Gruppe ausländischer Journalisten den Besuch des Ortes Kadam bei Dschalalabad, in dem nach Beginn der Luftangriffe nach Augenzeugenberichten mehr als 200 Menschen getötet wurden.
Die USA nahmen dazu nicht Stellung. Washington räumte aber ein, dass am Samstag eine US-Bombe in Kabul ein Wohngebiet getroffen habe. Dabei wurden nach Augenzeugenberichten vier Personen getötet und acht verletzt. Eine 900-Kilo-Bombe sei fehlgeleitet worden, erklärte das Pentagon.

Neue Milzbrandfälle

Fünf neue Milzbrandfälle in den USA haben am Wochenende die Angst vor Bio-Angriffen weiter geschürt. Gut eine Woche nach dem Tod eines Angestellten wurden nach Angaben der Polizei fünf weitere Mitarbeiter des Verlagshauses American Media im US-Bundesstaat Florida positiv auf Anthrax getestet.
Auch in einem Brief an den Computerkonzern Microsoft wurden Spuren des Milzbranderregers entdeckt. Zunächst wurde jedoch keine Ansteckung bekannt. Ein zweiter Mitarbeiter des TV-Senders NBC in New York zeigte Symptome der gefährlichen Infektionskrankheit.
Vizepräsident Dick Cheney stellte zum ersten Mal eine Verbindung zwischen den Milzbrandfällen und dem mutmasslichen Top-Terroristen Osama bin Laden her. Das Gesundheitsministerium versetzte alle Gesundheitsdienste der USA in höchste Alarmbereitschaft.

Friedenskundgebungen in Europa

Zehntausende Menschen demonstrierten am Wochenende in zahlreichen Städten Europas gegen die Angriffe auf Afghanistan. In Bern forderten rund 5000 Demonstrierende, Gewalt dürfe nicht mit Gewalt beantwortet werden. In Pakistan wurden bei schweren Zusammenstössen zwischen radikalen Moslems und der Polizei mindestens 2 Menschen getötet und 20 durch Schüsse verletzt.

UNO-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson warnte erneut vor einer humanitären Katastrophe in Afghanistan im Ausmass des Bürgerkriegs in Ruanda. Der Westen müsse Afghanistan rechtzeitig vor Einbruch des Winters vor allem mit Lebensmitteln helfen. Sieben Millionen Menschen seien bereits in akuter Gefahr. Erstmals erreichte am Wochenende ein Konvoi mit Lebensmitteln des Welternährungsprogramms (WFP) Kabul.

(ba/sda)

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