Bush baut bei Briefwahlstimmen seinen Vorsprung aus

publiziert: Samstag, 18. Nov 2000 / 11:32 Uhr

Tallahassee - Der republikanische Präsidentschaftskandidat George W. Bush hat bei der Auszählung der Briefwahlstimmen im wahlentscheidenden Staat Florida seinen Vorsprung vor dem Demokraten Al Gore am Samstag ausgebaut.

Wie eine inoffizielle Umfrage der Nachrichtenagentur AP ergab, konnte Bush nach Auszählung der Briefwahlstimmen in 66 von 67 Bezirken 1.375 Stimmen hinzugewinnen, Gore 748. Insgesamt liegt Bush nach neuestem Stand nun mit 927 Stimmen in Führung. Eine endgültige Entscheidung, wer die Wahl in Florida und damit in den USA gewonnen hat, bleibt aber weiter abzuwarten, nachdem das Oberste Gericht Floridas der republikanischen Innenministerin des US-Staates untersagt hat, wie geplant am (heutigen) Samstag einen amtlichen Sieger der Präsidentenwahl zu verkünden. In der einstimmig ergangenen Anordnung an Innenministerin Katherine Harris hieß es, sie habe weitere Weisung abzuwarten, bevor Bush oder Gore zum Sieger der Wahl erklärt werden darf. In der höchstrichterliche Anordnung hieß es am Freitagabend, zunächst sei der «Status quo» aufrechtzuerhalten - die Auszählung der Briefwahlstimmen und die manuelle Nachzählung in zwei Landkreisen. Gore erklärte nach der Gerichtsentscheidung, weder er noch Bush oder Harris seien in dieser Wahl die Schiedsrichter.

Die Wahl müsse vom Willen des Volkes entschieden werden. Der ehemalige US-Außenminister James Baker sagte im Namen Bushs, die Republikaner freuten sich auf die Auszählung der Briefwahlstimmen, damit das Endergebnis der Wahl in Florida nicht noch weiter hinausgezögert werde. Ein Berufungsgericht wies unterdessen eine Berufung des Bush-Lagers zurück, die Neuauszählungen zu stoppen. Zuvor hatte ein Bezirksrichter den Standpunkt der Innenministerin bekräftigt, dass die Wahlgesetze es ihrem Ermessen überließen, spät nachgemeldete Ergebnisse zu berücksichtigen oder nicht. Harris - und auch Bushs Lager - sahen damit ihre Ansicht bestätigt, dass sie nur noch die Auszählung der Briefwahlstimmen abzuwarten habe und dann am Samstagmittag (18.00 Uhr MEZ) das Endergebnis verkünden könne. Bis dahin können die Ergebnisse der Handauszählungen nicht vorliegen. Unabhängig von der Intervention des Obersten Gerichts hatte Gore Berufung gegen die Entscheidung des Bezirksgerichts eingelegt. Bei den Neuauszählungen konnte Gore im Bezirk Broward 48 Stimmen hinzugewinnen.

Gore gewann unterdessen mit 481 Stimmen Vorsprung die Wahl des Staates New Mexico. Gore erzielte dort 286.558 Stimmen, sein republikanischer Gegenkandidat George W. Bush 286.077; damit gewann Gore die fünf Wahlmännerstimmen des Staates. Gore lag in der Wahlnacht in New Mexico mit 5.000 Stimmen in Führung, bis die Behörden im Bezirk Bernalillo entdeckten, dass wegen eines Computerfehlers mehr als 60.000 Stimmen nicht ausgezählt worden waren. Danach lag zunächst Bush mit 17 Stimmen vorn. Im Bezirk Dona Ana hatte allerdings ein Mitarbeiter statt der 620 für Gore abgegebenen Briefwahlstimmen nur 120 Stimmen notiert. Gore ging damit in Führung und siegte. Er liegt insgesamt bei 267 Wahlmännerstimmen, sein Konkurrent bei 246. Für den Sieg braucht einer der Kandidaten 270 Stimmen; damit entscheiden die 25 Wahlmännerstimmen von Florida über den nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten.

(sda)

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