Bush erklärt Streit mit Deutschland in Irak-Frage für beendet

Allerdings sind Deutschland und die USA weiter uneins über den Zeitplan für die Machtübergabe der Amerikaner an eine irakische Zivilregierung.

Schröder sagte, hier seien die Meinungsunterschiede noch nicht beseitigt. Aussenminister Colin Powell und sein deutscher Amtskollege Joschka Fischer seien beauftragt worden, für Annäherung zu sorgen. Es herrsche aber kein Zeitdruck.

Deutschland und die USA hätten gleichermassen ein Interesse an einem stabilen und demokratischen Irak.

Angebot Schröders

Schröder bot Bush bei dem etwa 40-minütigen Gespräch technische und wirtschaftliche Hilfe für Irak sowie Hilfe bei der Ausbildung irakischer Polizisten und Soldaten in Deutschland an.

Powell und Fischer hatten beide an dem Treffen von Bush und Schröder am Rande der UNO-Vollversammlung im Hotel Waldorf-Astoria teilgenommen.

Fischer sagte im Anschluss: "Es ist nichts Belastendes aus der Vergangenheit übrig geblieben." Die Atmosphäre des Treffens sei nicht von Misstrauen geprägt, sondern sehr offen gewesen.

Gutes Treffen

Bush sagte: "Es war ein sehr gutes Treffen." Washington und Berlin wollten weiter eng zusammenarbeiten. Beide Länder hätten die gleichen Werte wie Freiheit, Frieden und Wohlstand. Schröder sagte, es seien "offene, vertrauensvolle Gespräche" gewesen. Bush habe gesagt, jetzt solle wieder nach vorne geschaut werden.

Auch in Wirtschaftsfragen hätten beide Länder das gemeinsame Interesse, das Wachstum voran zu bringen. Der Kanzler sagte, er habe Bush den Reformkurs der deutschen Regierung vorgestellt.

Bei dem Gespräch in der Präsidentensuite waren auch US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice und Schröders Berater Bernd Mützelburg zugegen.

Schröder will unmittelbar nach seiner Rückkehr am Donnerstag den Bundestag über seine Gespräche zur Irak-Krise informieren. Das Parlament hat eine Debatte zur aktuellen Lage in Irak vereinbart.

(bsk/sda)