Bush hebt Wirtschaftsleistung der USA hervor

So sei das Verbraucher-Vertrauen im Juli so hoch gewesen wie seit zwei Jahren nicht mehr, sagte Bush in seiner ersten Radioansprache seit Beginn des Wahlkampfes. Seit vergangenem Sommer sei die Wirtschaft gewachsen wie seit fast 20 Jahren nicht mehr.

Bush entgegnete damit ersten Zweifeln am weiteren Wachstum der US-Wirtschaft. Diese waren nach den am Freitag veröffentlichten neuesten Zahlen laut geworden. Danach wuchs die US-Wirtschaft im zweiten Quartal nur noch um drei Prozent.

Das Wachstum fällt damit deutlich schwächer aus als in den ersten drei Monaten, als das Bruttoinlandsprodukt noch um 4,5 Prozent zugelegt hatte. Für den unerwartet starken Rückgang ist demnach vor allem die Zurückhaltung im privaten Konsum verantwortlich.

Wahlkampf

Die Wirtschaftslage der USA gilt als Schlüsselthema im US-Wahlkampf, wo sich Bush und sein demokratischer Herausforderer John Kerry weiter ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Kerry wirft Bush unter anderem vor, aus dem von seinem Vorgänger Bill Clinton geerbten Haushaltsplus ein Rekord-Defizit gemacht zu haben.

Das Budgetdefizit der USA ist im Fiskaljahr 2004 (bis 30. September) tatsächlich auf ein Rekordtief von 445 Milliarden Dollar (rund 570 Milliarden Franken) gestiegen.

Das Defizit liegt aber 76 Milliarden Dollar unter der Prognose von 521 Milliarden Dollar, die das US-Präsidialamt im Februar bekanntgegeben hatte.

Für das kommende Budgetjahr wird ein Defizit von 331 Milliarden Dollar erwartet. Diese Summe schliesst aber keine Nachtragshaushalte mit Ausgaben etwa für Irak und Afghanistan ein, die Dutzende Milliarden Dollar betragen können.

(bert/sda)