US-Flugzeugbesatzung konnte sensible Daten vernichten

Bush verschärfte den Ton gegenüber China

publiziert: Freitag, 13. Apr 2001 / 17:35 Uhr

Washington/Pearl Harbor/Peking - Nach der Rückkehr der von China freigelassenen US-Flugzeugbesatzung in die Vereinigten Staaten hat US-Präsident George W. Bush den Ton gegenüber Peking wieder verschärft.

Das elftägige Festhalten der Besatzung stimme «nicht mit den Beziehungen überein, die beide Seiten anstreben wollen», sagte Bush am Donnerstag in Washington. Seine Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice bekräftigte die Absicht Washingtons, die Aufklärungsflüge entlang der chinesischen Küste fortzusetzen.

Chinas amtliche Medien feierten das Bedauern der USA über den Luftzwischenfall als Erfolg der eigenen Regierung und forderten erneut ein Ende der US-Aufklärungsflüge. Die endgültige Lösung des Konfliktes liege darin, dass die USA ihre Spionageflüge in der Nähe der chinesischen Küste aussetze und die volle Verantwortung für den Vorfall übernehme, schrieb die Zeitung «China Daily».

Eingehende Befragung

Am späten Donnerstagabend (Ortszeit) begann die eingehende Befragung der zurückgekehrten Besatzungsmitglieder auf Hawaii. Die 21 Männer und drei Frauen wurden nacheinander zu den Hintergründen der Kollision mit dem chinesischen Abfangjäger am 1. April befragt. Ein Mitarbeiter der US-Navy sagte, die zuständigen Stellen in den USA müssten «genau wissen, was die Chinesen herausgefunden haben».

Erst am Samstag sollte die Flugzeugbesatzung auf ihren Heimatstützpunkt im US-Bundesstaat Washington zurückkehren, um Ostern mit den Angehörigen verbringen zu können.

Sensible Daten vernichtet

Nach Angaben eines US-Diplomaten gelang der Besatzung die rechtzeitige und vollständige Löschung der sensiblen Daten an Bord des Spionageflugzeugs. Die Crew habe während des Anflugs und nach der Landung die Sicherheits-Checkliste vollständig abgearbeitet, sagte der Diplomat.

Das mit streng geheimer Technik ausgestattete Flugzeug vom Typ EP-3E Aries II habe rund 15 Minuten verschlossen auf der Rollbahn gestanden, während chinesische Soldaten mit Schusswaffen im Anschlag versucht hätten einzudringen, fügte der Diplomat hinzu.

Nach Angaben des US-Verteidigungsministerium versagte einer der vier Flugzeugmotoren unmittelbar nach dem Zusammenstoss mit dem chinesischen Kampfjet. Ein zweiter Motor sei durch einen verbogenen Propeller lahm gelegt worden. Wegen der starken Beschädigung der Flugzeugnase hätten einige Instrumente zur Höhen- und Geschwindigkeitskontrolle versagt.

Verhältnis belastet

Das Tauziehen der vergangenen Tage habe nicht zu einem «konstruktiven Verhältnis» zwischen beiden Staaten beigetragen, kritisierte Bush. Beim nächsten Treffen wollten seine Mitarbeiter den Vertretern der chinesischen Regierung «unangenehme Fragen» stellen.

Peking fordere in letzter Zeit gezielt US-Flugzeuge heraus, die sich rechtmässig im internationalen Luftraum bewegten. Das nächste amerikanisch-chinesische Treffen ist für Mittwoch angesetzt.

Bush bekräftigte, Aufklärungsflüge seien «Teil einer umfassenden nationalen Sicherheitsstrategie, die dazu beiträgt, Frieden und Sicherheit in der Welt zu erhalten». Sicherheitsberaterin Rice fügte hinzu, mit der chinesischen Regierung müsse nun besprochen werden, wie dabei Unfälle vermieden werden könnten.

(kil/sda)

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