CVP-Ständerat Lombardi legt Geständnis ab

publiziert: Montag, 17. Mai 2004 / 19:46 Uhr / aktualisiert: Montag, 17. Mai 2004 / 20:09 Uhr

Lugano - Beim Tessiner Kurienblatt Giornale del Popolo sind die Auflagezahlen 1994 und 1995 gefälscht worden. Dies hat der Tessiner CVP-Ständerat Filippo Lombardi, der damals Chefredaktor des Blattes war, der Staatsanwaltschaft gestanden.

Mit zehn Jahren Distanz beurteilt Lombardi dieses Vorgehen als völlig unnötig und absurd.
Mit zehn Jahren Distanz beurteilt Lombardi dieses Vorgehen als völlig unnötig und absurd.
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Die Auflage des Giornale sei um rund 2000 Exemplare beschönigt worden, schrieb Lombardi in einem Communiqué. Er begründet dies damit, dass das Blatt damals wegen der extremen Konkurrenz keine Auflagenverluste habe bekannt geben wollen.

Mit zehn Jahren Distanz beurteilt Lombardi dieses Vorgehen als völlig unnötig und absurd. Zur Entlastung der involvierten Mitarbeiter übernimmt er die Verantwortung für die Fehler. Diese seien nicht aus persönlichen oder wirtschaftlichen Interessen erfolgt, sondern aus der Annahme heraus, die Zeitung und die 50 Arbeitsplätze nur dadurch retten zu können.

Die Ursachen der Krise ortet Lombardi im Jahr 1992, als sich die beiden Zeitungen Dovere und Eco di Locarno zur La Regione zusammentaten. Die Anzeigenagentur Publicitas habe dem Giornale del Popolo damals ein rasches Ende prophezeit, weil es im Tessin nur Platz für zwei Tageszeitungen - die neu entstandene Regione und den Corriere - gebe.

Das Giornale habe auf diese Prognose mit einer kämpferischen Werbekampage reagiert. Damit habe man 1993 eine reelle Erhöhung der Auflage um 1´700 Exemplare erreicht. Danach hätten aber die Mittel gefehlt, um weiterhin einen solchen Aufwand betreiben zu können. In der Folge sank die Auflage wieder.

In der Hoffnung, bald wieder Geld für PR-Aktionen zu bekommen, habe man beim Giornale beschlossen, die Verluste momentan zu decken, wie sich Lombardi in seinem Communiqué ausdrückt. Ob es nun zu einem Strafverfahren gegen Lombardi kommt, steht noch nicht fest.

Lombardi liess auf Anfrage mitteilen, dass er sich auch nach seinem Geständnis als Politiker für glaubwürdig hält und nicht an einen Rücktritt von seinem Amt als Ständerat denkt.

Die Tessiner CVP wird am Dienstag über den jüngsten Skandal von Lombardi, der sich bereits im vergangenen Herbst als Raser und Blaufahrer geoutet hatte, beraten, wie sie in einem Communiqué mitteilte.

(bert/sda)

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