Chargiertes Jahres-Programm für Federer und Co.

publiziert: Samstag, 29. Dez 2007 / 00:02 Uhr

Vor vier Wochen erst hatten die Bryan-Brüder mit dem Matchball im Davis-Cup-Final gegen Russland die Tennissaison beendet. Am Sonntag beginnt schon vor dem Jahresende die Saison 2008, die von allen Beteiligten viel Ausdauer verlangt.

2 Meldungen im Zusammenhang
Die Männer spielen in Doha, Chennai und Adelaide um erste Punkte und Dollars, die Frauen treten in Gold Coast und Auckland an. Mit Ausnahme von Roger Federer stehen die Schweizer Stars bereits wieder im Einsatz. Patty Schnyder versucht in Gold Coast, wo im Vorjahr Martina Hingis das Endspiel erreicht hatte, ihr Faible für Australien einmal mehr zu einem guten Start zu nutzen.

Stanislas Wawrinka tritt derweil im Scheichtum Katar an, wo im November erstmals das Frauen-Masters ausgetragen werden wird. Zwei Wochen später müssen die Cracks erstmals auf höchster Stufe Farbe bekennen; im Australian Open kämpfen die besten 128 Männer und Frauen um die Nachfolge von Roger Federer und Serena Williams.

Olympia als (mindestens) fünfter Höhepunkt

Obschon bei den Tennisprofis angesichts der Terminflut im globalen Zirkus kaum je Langeweile aufkommt, wird das ohnehin chargierte Programm im kommenden Jahr noch um die Olympischen Spiele erweitert. Dies führt speziell in den Sommermonaten zu einer Massierung der Anlässe.

Das Turnier im Zeichen der fünf Ringe hat sich auch bei den Millionären des gelben Filzballes längst von einem belächelten Event zu einem absoluten Höhepunkt gemausert. In der feuchtheissen Sommerhitze Pekings wird die Weltelite praktisch geschlossen auftreten.

Bei vielen Spielern steht der alle vier Jahre anstehende Anlass ganz oben auf der Prioritätenliste, so auch beim Branchenleader Roger Federer: «2008 ist für mich in erster Linie ein olympisches Jahr.»

Prüfung in Melbourne

Schon vorher wird aber dem dreifachen (vielleicht bald vierfachen) Weltsportler des Jahres alles abverlangt. In Melbourne droht Federer im Extremfall, das heisst mit einer sehr frühen Niederlage und einem Grosserfolg von Rafael Nadal, sogar der vorübergehende Verlust der Ranglistenspitze nach mehr als 200 Wochen; anschliessend kann der Baselbieter jedoch wieder auf die Überholspur wechseln und monatelang als Nummer 1 auftreten.

In Indian Wells und Key Biscayne kann er wegen der beiden unerwarteten Niederlagen gegen Guillermo Canas im Vorjahr praktisch voll punkten. Auch in Rom besitzt Federer Steigerungspotenzial, nachdem er dort (beeinflusst durch atmosphärische Störungen mit Tony Roche) die spielerisch wohl schwächste Leistung der letzten fünf Jahre geboten hatte.

Zwischen dem 26. Mai und dem 6. Juli folgen für Federer die (neben Peking) wichtigsten fünf Wochen im Jahr. In Paris jagt er erneut nach dem ersten grossen Titel auf dem roten Sand und vielleicht auch den 14. Major-Titel, in Wimbledon den sechsten Titel in Serie und im Optimalfall sogar die Verbesserung der Marke von Pete Sampras.

Wawrinka: Top 20 im Visier

Stanislas Wawrinka (ATP 36) möchte den kontinuierlichen Aufwärtstrend der letzten Jahre fortsetzen. Der Mann aus St-Barthélemy hat nebst den Grand Slams und Olympia ein grosses Ziel: «Ich möchte so konstant spielen, dass ich in die Top 20 komme.» Dieses Ziel scheint durchaus realistisch zu sein, weil Wawrinka zwischen Februar und Mitte Juli aufgrund der letztjährigen Pause wegen seiner Knieverletzung und der langwierigen Rückkehr zu hohem Niveau nur einen gewonnenen Match zu verteidigen hat.

Auf Wawrinka kommt neben allen anderen Aufgaben noch eine weitere wichtige Mission zu: Er ist im Davis Cup beim «Unternehmen Wiederaufstieg in die Weltgruppe» der klare Leader, da mit Einsätzen Federers nicht gerechnet werden darf. Erstmals gefordert ist «Stan» zwischen dem 8. und 10. Februar in Kreuzlingen gegen Polen.

Schnyder in Lauerstellung

Auch Patty Schnyder (WTA 16) misst den Fedcup-Einsätzen für die Schweiz grosse Bedeutung zu. Die Baselbieterin tritt sogar in der Woche nach dem Australian Open in Budapest an, wo die Schweiz gegen 14 weitere Nationen versuchen wird, sich wieder in die internationalen Schlagzeilen zurückzukämpfen.

Die nach dem abrupten Rücktritt von Martina Hingis klare helvetische Nummer 1 ist mittlerweile die älteste Spielerin in den Top 20, wenn ihr auch Lindsay Davenport dieses Prädikat bald wieder abnehmen dürfte. Schnyder ist mit ihrer Erfahrung nach wie vor einiges zuzutrauen; ausser in Wimbledon scheint sie überall fähig, zumindest ihre Major-Bestleistung (Halbfinal in Melbourne 2004) zu egalisieren. Eine Rückkehr in die Top 10 ist ebenfalls machbar; der Rückstand beträgt derzeit 385 Punkte.

Für die zweite Garde der Schweiz, die direkt hinter dem Spitzentrio beginnt, geht es in erster Linie darum, den Abstand zur Weltspitze zu verringern. Am ehesten ist dies Marco Chiudinelli zuzutrauen, wenn denn der Baselbieter endlich einmal verletzungsfrei spielen kann, wie auch der begabten Timea Bacsinszky und Stefanie Vögele, der Aufsteigerin des vergangenen Jahres.

(von Marco Keller/Si)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
«Es war kein einfacher Entscheid, aber ich habe ihn gefällt, um sicher zu gehen.«
«Es war kein einfacher Entscheid, aber ich habe ihn gefällt, um sicher zu ...
French Open Noch nicht von Rückenbeschwerden erholt  Roger Federer muss für das am Sonntag beginnende French Open Forfait erklären. Der Baselbieter hat sich noch nicht vollständig von seinen Rückenbeschwerden erholt. mehr lesen  
French Open French Open  Roger Federer reist bereits am Dienstag nach Paris, um seinen Rücken so früh wie möglich auf den Sandplätzen von Roland Garros zu testen, wie sein Fitnesscoach Pierre Paganini in Genf verrät. mehr lesen  
ATP Rom  Für Roger Federer ist das Masters-1000-Turnier in Rom zu Ende. Der nicht ganz fitte Baselbieter scheitert in den Achtelfinals am Österreicher Dominic Thiem in zwei Sätzen. mehr lesen  
ATP Rom  Roger Federers glückt das Comeback beim Masters-1000-Turnier in Rom. Nach einem Freilos bezwingt die Weltnummer 2 in der 2. Runde den 19-jährigen Deutschen Alexander Zverev 6:3, 7:5. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • kurol aus Wiesendangen 4
    Das Richtige tun Hatten wir schon, talentierte Spieler wechselten zu Bayern und ... Mi, 01.06.16 12:01
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Zu dumm nur, dass der Jorian zu 100% aus chemischen Verbindungen besteht, er warnt ... Fr, 22.01.16 21:16
  • Pacino aus Brittnau 731
    Weltweit . . . . . . wird Hanf konsumiert. Zum Genuss aber auch als Arzneimittel. ... Fr, 22.01.16 08:58
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    1 : 0 Daesh (IS) vs. Freie Restwelt Es läuft aber immer noch die erst Halbzeit. Verlängerung und ... Di, 17.11.15 22:26
  • Bogoljubow aus Zug 350
    Wenn die Russen flächendeckend gedopt haben, dann muss man die Ergebnisse sehr genau ... Fr, 13.11.15 10:53
  • jorian aus Dulliken 1754
    5'000'000 zu 0 für die Verschwörungstheoretiker! Was heute um 20:15 schönes kommt! http://www.3sat.de/programm/ ... Do, 22.10.15 19:21
  • jorian aus Dulliken 1754
    Der Fussballgott! Der Name dieses Gottes wird im Hörspiel nicht genannt, dennoch weiss ... Fr, 16.10.15 18:51
  • Koelbi aus Graz 1
    Wir freuen uns... ...auf den Test gegen den Lieblingsnachbarn am 17. November. ... Mo, 12.10.15 03:31
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 2°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 3°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 1°C 6°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 7°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 7°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten